Die kirchliche Notfallseelsorge im Kanton Luzern blickt auf das Jahr 2024 zurück: Insgesamt waren die Betreuungspersonen (sogenannte Care Givers), bei 98 Ereignissen und während 980 Stunden im Einsatz, teilen die Luzerner Kirchen mit. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich dabei um einen Anstieg von rund 20 Prozent.
Notfallseelsorgende sind bei Suizid, ausserordentlichen Todesfällen, schweren Verkehrsunfällen und Ereignissen wie beim Brand in Wiggen im Einsatz . «Bei einem schlimmen Vorfall zieht es Angehörigen und Beteiligten den Boden unter den Füssen weg», erklärt Christoph Beeler-Longobardi, Co-Leiter ökumenische Notfallseelsorge/Care-Team Kanton Luzern. «Unsere Aufgabe ist es, Ereignisse, Gefühle und Handlungen in eine chronologische Reihenfolge zu bringen, um dadurch wieder handlungsfähig zu werden.»
Im Jahr 2024 seien die Teams bei insgesamt 98 Ereignissen präsent gewesen. Im Vergleich zu den letzten elf Jahren sei die Einsatzzahl mit eine der höchsten. Am häufigsten seien die Helfenden bei ausserordentlichen Todesfällen gerufen worden – beispielsweise bei einem plötzlichen Herzversagen in der Öffentlichkeit oder zuhause.
Hingegen definitiv die höchste Zahl in den letzten elf Jahren: Die 980 Stunden geleistete Betreuungsarbeit. Um der Nachfrage nach Notfallseelsorge auch in Zukunft gerecht werden zu können, lag der Schwerpunkt der Weiterbildungskurse im vergangenen Jahr bei der verbalen und nonverbalen Kommunikation in komplexen Situationen.
Die Trägerinnen der Notfallseelsorge sind die katholische, die reformierte und die christkatholische Landeskirche gemeinsam mit dem Kanton Luzern. Die Leitung des Teams teilen sich Christoph Beeler-Longobardi und Thomas Seitz. Aktuell sind zirka 40 Betreuungspersonen und Notfallseelsorgende im Team. Die Betriebskosten des Angebots betragen rund 118’000 Franken pro Jahr. (egr)