notifications
Ernährung

Kundgebung für nachhaltigere Landwirtschaft

Bauern und Klimastreikende haben sich am Samstag in Bern gemeinsam für ihre Vision einer "Landwirtschaft mit Zukunft" eingesetzt. An einer Kundgebung forderten sie eine ökologische, regenerative, soziale und klimagerechte Landwirtschaft.
Mehrere tausend Bauern und Klimastreikende haben sich am Samstag in Bern versammelt, um gemeinsam für ihre Vision einer "Landwirtschaft mit Zukunft" einzustehen.
Bild: Therese Hänni

Mehrere tausend Personen beteiligten sich an dem bunten Kundgebungszeug, an dem sich die klimabewegte Jugendliche und Bauern und Konsumentinnen und Konsumenten beteiligten. Auf der Schützenmatte versammelten sich geschätzte 2000 Personen. Auf dem Bundesplatz war der Kundgebungszug noch deutlich grösser. Die Veranstalter sprachen von rund 4500 Teilnehmenden.

Die Kundgebung verlief friedlich, farbig und vielfältig. Viele Transparente waren zu sehen, die sich für eine klimaverträgliche Landwirtschaft aussprachen. Auch geschmückte Wagen fuhren im Umzug.

Eine besondere Anreise hatte ein Bauer aus dem Aargau hinter sich, der mit seinem E-Traktor nach Bern gefahren war. Er habe einen konventionellen Traktor umgerüstet und benutze das Elektrofahrzeug nun bereits zwei Jahre. Er könne damit verschiedene Arbeiten verrichten, etwa Mähen, sagte der Bauer der Nachrichtenagentur Keystone-sda.

Konsumenten als wichtiger Teil im Puzzle

Organisiert wurde die Kundgebung vom Bündnis "Landwirtschaft mit Zukunft", das von von über 30 Organisationen aus der Land- und Ernährungswirtschaft, von Umweltorganisationen wie Greenpeace, oder Hilfswerken wie Brot für alle unterstützt wird. Von bäuerlicher Seite sind es die Westschweizer Bauerngewerkschaft Uniterre und die Kleinbauernvereinigung.

Unter dem Motto "essen ist politisch", setzten sich die Kundgebungsteilnehmenden am Samstag für eine nachhaltigere Landwirtschaft, faire Preise für Lebensmittelproduzenten und ein Erreichen des Klimaziels "Netto null bis 2030" ein.

"Mit dem, was wir essen, gestalten wir unsere Landwirtschaft. Mit dem, was wir essen, gestalten wir unsere Landschaft. Und mit dem, was wir essen, gestalten wir unsere Gesellschaft, sagte ein Vertreter der Kleinbauernvereinigung auf dem Bundesplatz vor der versammelten Menge.

Eine Vertreterin der Hilfsorganisation "Brot für alle" erinnerte daran, wie wichtig es ist, dass Saatgut nicht nur in den Händen ein paar weniger Multis sei, sondern allen gehöre.

Die Hand reichen

Die Kundgebungsveranstalter betonten, dass sich die Demonstration nicht gegen die Bauern richte, sondern man die Hand ausstrecken wolle, um gemeinsam eine umweltfreundlichere und fairere Welt zu schaffen.

Das Bündnis "Landwirtschaft mit Zukunft" präsentiert im Internet einen ganzen Strauss an Ideen, wie sich die Landwirtschaft bis 2030 erneuern sollte. Einige Stichworte dazu: bäuerliche Solidarität, kleine Familienbetriebe, Ökologie und Biodiversität, weniger C02, würdige Arbeit, fairer Handel, regional produzieren und konsumieren.

Um eine nachhaltige Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sei die Schweiz auf eine ökologische, regenerative und klimagerechte Land- und Ernährungswirtschaft angewiesen. Bauern und Konsumenten könnten gemeinsam zu diesem Wandel beitragen. (sda)