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Schweiz [News Service]

CVP-Namensänderung: Pfister stellt bei einem Nein seinen Rücktritt zur Debatte

Wenn sich die CVP heute nicht in «Mitte» umbenenne, seien die Gegner in der Verantwortung, sagte Parteipräsident Gerhard Pfister zum Auftakt der Delegiertenversammlung.
Genug vom religiösen Image: Gerhard Pfister will die neue Partei konfessionell neutral  positionieren.  (Keystone)

(wap) Parteipräsident Gerhard Pfister hat in seiner Rede in Unterägeri zum Auftakt der heutigen CVP-Delegiertenversammlung sein Amt in die Waagschale geworfen: Bei einem Nein stünden die Gegner in der Verantwortung, sagte er. Die Delegierten der CVP stimmen heute darüber ab, ob die Partei sich in «Mitte »umbenennen und mit der BDP fusionieren soll.

In seiner Rede stellte Pfister den Entscheid als Wahl zwischen Bundesratspartei und politischer Bedeutungslosigkeit dar. Mit ihrer Politik spreche die CVP deutlich mehr Menschen an als die elf Prozent, die sie bei den letzten Wahlen gewählt hatten, so Pfister. Er verwies auf Umfragen, die für die Partei einen Wähleranteil von 20 Prozent sehen.

Um dies zu erreichen, müsse die Partei aber von ihrem religiösen Image wegkommen. «Wir haben den Sprung aus den Stammlanden heraus nie geschafft, weil wir als katholische oder besonders religiöse Partei wahrgenommen werden», sagte Pfister. Heute könne es sich aber keine Partei mehr leisten, nur auf ihre Stammwähler zu setzen. «Erfolgreiche Parteien zeichnen sich dadurch aus, dass sie es durch Inhalte und Themen schaffen, auch ungebundene Wählerinnen und Wähler zu erreichen und an sich zu binden», sagte Pfister.

Insbesondere aus dem Wallis gibt es starken Widerstand gegen die Umbenennung. Eine Urabstimmung unter den Parteimitgliedern hatte dagegen zustimmende Resultate gezeigt. Die CVP-Delegierten entscheiden heute an einer dezentralen Versammlung an 13 verschiedenen Standorten über die Namensänderung und die Fusion mit der aus einer Spaltung der SVP hervorgegangenen BDP. Die Abstimmung ist geheim.