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Ausstellung

Yoko Ono im Kunsthaus Zürich

Heute startet im Kunsthaus Zürich "Yoko Ono. This room moves at the same speed as the clouds". Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, einen neuen Blick auf das Schaffen einer Künstlerin zu werfen, deren Werk aktueller denn je ist.
Yoko Onos Werk "Amaze" lädt das Publikum ein, sich in einem sehr privaten Moment zu exponieren.
Bild: KEYSTONE/WALTER BIERI

Yoko Ono, die 1933 in Tokio geboren wurde und im Alter von 20 Jahren mit ihrer Familie nach New York zog, ist laut dem Kunsthaus Zürich "eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit". Als Pazifistin und feministische Aktivistin war Yoko Ono stets eine Symbolfigur für Frieden und Frauenrechte.

Die Ausstellung im Chipperfield-Bau präsentiert rund 60 ihrer Werke, die von der Kunsthaus-Kuratorin Mirjam Varadinis gemeinsam mit Yoko Ono und Jon Hendricks, ihrem Kurator und langjährigen Freund, ausgewählt wurden. Dazu gehören Skulpturen, Installationen, Performances, Filme und Musik.

"Yoko Ono. This room moves at the same speed as the clouds" wurde exklusiv für das Kunsthaus konzipiert, so Kuratorin Mirjam Varadinis im Gespräch mit Keystone-SDA. "Das war uns wichtig". Wegen der Pandemie habe sie Yoko Ono allerdings nicht persönlich treffen können und vor allem mit Jon Hendricks gearbeitet, der als Vermittler fungierte.

Viele der Werke gehen auf "Anleitungen" zurück, die Yoko Ono 1964 in ihrem Buch "Grapefruit" veröffentlichte, in dem sie erklärt, wie man kleine alltägliche Handlungen in Performances verwandelt, heißt es in den Presseunterlagen. In der Ausstellung ist ein Faksimile des Buches auf einer großen weißen Wand zu sehen, mit kurzen Texten auf Englisch und Japanisch.

Die ausgestellten Werke stammen aus allen Schaffensperioden der Künstlerin und umfassen somit mehr als 50 Jahre, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Werken aus ihrer Jugend und den 1960er und 1970er Jahren liegt.

Von trauriger Aktualität

Varadinis erklärt, dass "Yoko Ono eine zentrale Rolle in der Kunstwelt des 20. Jahrhunderts und in der Kunstgeschichte spielt, gleichzeitig ist ihr Werk sehr aktuell". Der Krieg in der Ukraine, fährt sie fort, mache diese Werke "leider noch aktueller". Die Kuratorin wollte Anfang an von der Gegenwart ausgehen und nicht wie bei einer klassischen Retrospektive den historischen Verlauf der Werke aufrollen.

Die Ausstellung ist in mehrere Themenbereiche unterteilt, von denen einer der Gewalt gegen Frauen und ihren Reaktionen, ein anderer dem Friedensaktivismus und ein weiterer der Musik gewidmet ist, so Varadinis weiter.

Zu den Werken, die dem Pazifismus gewidmet sind, gehört die unvergessliche Kampagne "War is over! (If you want it)", die von Yoko Ono und ihrem Ehemann John Lennon ins Leben gerufen wurde und die in diesen Tagen noch stärker an Bedeutung gewinnt.

Neben der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Programm an Performances und Veranstaltungen. Zu den Performances gehört das bekannte "Sky piece to Jesus Christ" (1965). Dabei werden die Mitglieder eines Orchesters in Gaze eingewickelt, bis sie nicht mehr spielen können.

www.kunsthaus.ch (sda)