Ausstellung

Wie wird man Künstler? Eigenständiger Künstler? Wie wurde Alberto Giacometti so gut?

Alberto Giacometti war ein Wunderkind. Eindrücklich ist, wie er sich bereits als 20-Jähriger vom berühmten Vater abnabelt und seinen Stil findet. Das Bündner Kunstmuseum Chur beleuchtet seinen rasanten Werdegang.
Selbstbewusst und eigenwillig als 20 -Jähriger. Alberto Giacometti: Autoportrait, 1921
Oel/Lwd, 82,5 × 72 cm
Alberto Giacometti-Stiftung, Kunsthaus Zürich.
Foto: Bild: © Succession Alberto Giacometti/2023, ProLitteris, Zürich

Eine Frage aus dem Publikum kommt immer: Wie wurden Sie Schriftstellerin? Wie Künstler? Weil ich wollte, ist die gängigste Antwort. Der Entscheid fällt meist erst, wenn die Weichen für die Ausbildung gestellt werden. Bei Alberto Giacometti wird es quasi an der Wiege entschieden. Die Geburt seines Erstgeborenen 1901 in Stampa kündigt der Vater Giovanni Giacometti seinem Künstlerfreund Cuno Amiet mit einer gezeichneten Postkarte an: «Voilà le Bougre!», da ist der Kerl. Das talentierte Kerlchen zeichnet früh und gerne, und bald erstaunlich souverän mit und neben dem Vater. Alberto lernt und probiert und produziert bereits als 13-Jähriger das erste Selbstporträt, das es nun als gültiges Werk an die Wand des Museums in Chur schafft. Als 16-Jähriger malt er sich in Künstlerpose: Mit Béret auf dem Lockenkopf, getupftem Foulard, die dunklen Augen offen und selbstbewusst auf die Betrachterin gerichtet.

Weiterlesen?

Dieser Inhalt ist nur mit einem Digital-Abo sichtbar.

Abo

Digital ohne E-Paper

1 Monat für
CHF 22.-

monatlich kündbar

Gedruckt & Digital mit E-Paper

1 Jahr für
CHF 389.-