Literatur

Wenn die Fundamente wanken: Kristine Bilkaus Roman «Halbinsel» erzählt eine Mutter-Tochter-Geschichte im Zeichen des Klimawandels

Die Hamburger Autorin Kristine Bilkau hat sich mit leisen, präzise beobachteten Gegenwartsromanen einen Namen gemacht. Der neue zeigt, wie verletzlich wir sind und wie nah am Wasser gebaut – bei steigendem Meeresspiegel. Für «Halbinsel» erhielt Bilkau im Frühjahr den Preis der Leipziger Buchmesse.
Arbeitet mit subtiler Spannung: Autorin Kristine Bilkau.
Foto: Imago

Winzige Traubensaftspritzer an der Wand und auf einem grossformatigen Gemälde in einem feinen Landhotel: Das Malheur, das in Kristine Bilkaus neuem Roman «Halbinsel» ein heftiges privates Beben auslöst, erinnert entfernt an die aufsehenerregenden Attentate von Klimaaktivisten auf Kunstwerke. Zunächst scheint es nur ein Schwächeanfall gewesen zu sein, der Linn, Mitte zwanzig, Berufseinsteigerin bei einer Beratungsfirma im Bereich Klimaschutz, während eines Vortrags taumeln und stürzen lässt. Das Thema – kein unwichtiges Detail im weiteren Verlauf des Romans – sind profitträchtige Investitionen in Aufforstungsprojekte.

Weiterlesen?

Dieser Inhalt ist nur mit einem Digital-Abo sichtbar.

Abo

Digital ohne E-Paper

1 Monat für
CHF 22.-

monatlich kündbar

Gedruckt & Digital mit E-Paper

1 Jahr für
CHF 389.-