notifications
Golden Globe Awards

«The Fabelmans» und «The Banshees of Inisherin» sind die grossen Golden Globe-Gewinner

Die Golden Globes gelten in Hollywood als Fingerzeig für die Oscars. Die 80. Verleihung markiert nach einer Reihe von Skandalen einen Neustart für die von der Auslandspresse verliehen Preise.

Die «Fabelmans»-Crew rund um Regisseur Steven Spielberg.
Bild: Chris Pizzello / AP

Die Golden Globes sind nach einem Jahr Absenz zurück im Rampenlicht: «The Fabelmans» von Regisseur Steven Spielberg hat den Award als bestes Filmdrama gewonnen. Er setzte sich bei der Gala in der Nacht zum Mittwoch gegen James Camerons «Avatar: The Way of Water», «Elvis», «Tár» und «Top Gun: Maverick» durch. Der 76-jährige Spielberg holte mit dem autobiografischen Film über seine Kindheit und Jugend auch den Regie-Globe. «The Fabelmans» läuft ab dem 9. März in den Schweizer Kinos.

Drei Golden Globes bei acht Nominationen gingen an die schwarzhumorige Tragikomödie «The Banshees of Inisherin» über das Ende einer Männerfreundschaft im Irland der 1920er Jahre. Der Film siegte in der Sparte «Komödie/Musical», Colin Farrell holte den Preis als Komödien-Hauptdarsteller, Regisseur und Autor Martin McDonagh nahm die Trophäe für das beste Drehbuch entgegen.

Colin Farrell (links) mit seinem Darsteller-Globe und Regisseur und Autor Martin McDonagh.
Bild: Bild: Caroline Brehman / EPA

Zurück auf die grosse Bühne

Die diesjährige Verleihung ist ein Neustart für die vom Verband der Auslandspresse in Hollywood (HFPA) verliehen Golden Globes. Im vergangenen Jahr hatte der Sender NBC die traditionelle TV-Übertragung abgesagt. Nominierte waren der Veranstaltung ferngeblieben, die Namen der Gewinner waren nur über die Social-Media-Accounts des Verbands verkündet worden.

Zuvor war massive Kritik am HFPA laut geworden, unter anderem wegen Mangel an Diversität und finanziellen Irregularitäten. Der Verband hatte Verbesserungen gelobt und Reformen eingeläutet. So ganz eitel Sonnenschein herrscht jedoch noch nicht zwischen dem Verband und Hollywood, einige Nominierte wie Brendan Fraser oder Tom Cruise waren der Veranstaltung fern geblieben.

Auch die Eröffnungsrede von Moderator Jerrod Carmichael fiel dementsprechend bissig aus: «Ich werde euch sagen, warum ich hier bin: Ich bin hier, weil ich schwarz bin», sagte der Comedian. «Ich werde nicht sagen, dass sie eine rassistische Organisation waren», sagte Carmichael über die HFPA. «Aber sie hatten kein einziges schwarzes Mitglied bis George Floyd starb.» Den Job als Host habe er nur wegen des Geldes angenommen und um die Film- und Fernsehindustrie zu ehren.

Der deutsche Beitrag geht leer aus

In der Drama-Kategorie setzte sich Cate Blanchett («Tár») als beste Hauptdarstellerin unter anderem gegen Ana de Armas («Blond») und Michelle Williams («The Fabelmans») durch. Blanchett spielt Lydia Tár, die fiktive erste Dirigentin der Berliner Philharmoniker. Zum besten Drama-Hauptdarsteller wurde Austin Butler für seine Rolle als «Elvis» im Biopic von Baz Luhrmann gekürt.

Zwei Darsteller-Preise gingen an die abgedrehte Science-Fiction-Komödie «Everything Everywhere All at Once». Michelle Yeoh gewann als beste Hauptdarstellerin und Ke Huy Quan als Nebendarsteller. Angela Bassett («Black Panther: Wakanda Forever») wurde als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

In den TV-Kategorien räumte die Serie «Abbott Elementary» über eine Grundschule in Philadelphia gleich dreimal ab: Als beste Komödie, für die beste Hauptdarstellerin Quinta Brunson und für Tyler James Williams als besten Nebendarsteller. Angesichts der starken Konkurrenz etwas überraschend wurde der «Game of Thrones»-Ableger «House of the Dragon» zur besten Drama-Serie gekürt.

Der deutsche Beitrag «Im Westen nichts Neues» von Regisseur Edward Berger ging leer aus. Den Preis in der Sparte «bester nicht-englischsprachiger Film» holte «Argentina, 1985» von Santiago Mitre. «Im Westen nichts Neues» ist auch Deutschlands Oscar-Kandidat. In den letzten Jahren waren die Golden Globes oftmals ein Fingerzeig für einen Erfolg oder zumindest eine Nomination an der Oscar-Verleihung.

Kommentare (0)