Lucerne Festival

Spielten die Amerikaner Tschaikowsky antirussisch?

Zwei faszinierende, zum Denken anregende Abende im KKL: Erst das Cleveland Orchestra mit Franz Welser-Möst, dann das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Simon Rattle.
Ruhe, Klarheit und Schönheit vereint: Dirigent Franz Welser-Möst am Sonntag im KKL. Hinter ihm Vikingur Olafsson am Flügel.
Foto: Peter Fischli/Lucerne Festival

«Habt ihr das gehört?», scheinen Franz Welser-Möst und sein Cleveland Orchestra bisweilen zu raunen, wenn wieder ein langer Bogen in einem Pianissimo ausklingt, sich darauf die schönsten Bläsersoli liebkosten, vielleicht gar die Blechbläser sanftstimmig eine Melodie anstimmten. Die Frage ist wortlautig zu verstehen, denn man brauchte am Sonntagabend im KKL feine Ohren und zarte Seelen, um diese Welser-Möst-Interpretation zu spüren: So viel Pianissimo war noch nie in Tschaikowskys vermeintlich triumphaler 5. Sinfonie und so viel Zartheit in Schumanns a-Moll-Konzert habe ich noch selten gehört.

Weiterlesen?

Dieser Inhalt ist nur mit einem Digital-Abo sichtbar.

Abo

Digital ohne E-Paper

1 Monat für
CHF 22.-

monatlich kündbar

Gedruckt & Digital mit E-Paper

1 Jahr für
CHF 389.-