Gastkommentar

Wer hat Angst vor der Meinungsfreiheit?

In liberalen Demokratien wie der Schweiz gibt es keine Zensur. Doch die Selbstzensur wird immer grösser – das ist historisch neu. Wie es dazu kam und was dagegen getan werden muss.
*René Scheu ist Philosoph und Geschäftsführer des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) in Luzern.
Foto: Andy Gawlowski

Der heutige Bürger ist in eine private und eine öffentliche Persönlichkeit gespalten. Das neue Normal gleicht einer schizophrenen Lebensform: Unter sich und unter ihresgleichen sagen Mann und Frau, was sie denken. In der Öffentlichkeit hingegen, wo nicht auszuschliessen ist, dass jedes Wort aufgezeichnet und gegen sie verwendet werden kann, äussern sie bloss, was man eben so sagt. Oder sie schweigen gleich ganz. Kehren sie in ihr vertrautes Umfeld zurück, machen sie die Faust im Sack – oder beklagen lautstark, dass man ja heute nicht mehr äussern dürfe, was man wirklich denke.

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