notifications
Film

Schwarze Komödie in Gstaad gedreht

Die Zürcherin Irina Kastrinidis spielt im neuen Film "The Palace" von Skandal-Regisseur Roman Polanski mit. Die 2022 in Gstaad gedrehte schwarze Komödie feierte Premiere am Filmfestival in Venedig. Am Samstag lief Kastrinidis - ohne Polanski - über den roten Teppich.
Bild: KEYSTONE/EPA/JULIEN DE ROSA

"Blick online" hatte zuerst darüber berichtet. Die 45-jährige Zürcherin spielt in dem Film eine junge Tschechin, die ihren Mann - der ebenfalls von einem Schweizer, Danny Exnar, gespielt wird - auf der Suche nach seinem biologischen Vater begleitet.

Kastrinidis hatte sich via Online-Casting für die Rolle beworben, beim Skifahren bekam sie die Zusage. Über Polanski, mit dem sie am Set in Gstaad im Berner Oberland zusammenarbeitete, sagt sie: "Er ist ein absoluter Perfektionist, lässt jede Szene Proben".

Star-Allüren gäbe es bei Polanski zudem keine. "Er hat sich in den Pausen wie alle anderen zu uns in die Kantine gesetzt", sagte die Zürcherin weiter, die eigentlich vor allem Theatererfahrung hat.

Sie sei sich zudem bewusst gewesen, dass ihr Engagement bei Polanski, nicht nur auf positives Echo stossen werde. In einer österreichischen Produktion habe sie nach Bekanntgabe der Zusammenarbeit mit Polanski ihre Filmrolle verloren.

Der 90-jährige Regisseur stand am Drehort Gstaad zwischen 2009 und 2010 unter Hausarrest, weil er sich seit 1977 einer Haftstrafe wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen unter Verwendung von Betäubungsmitteln in den USA entzog. Seit 2017 haben zudem mehrere Frauen Polanski des sexuellen Missbrauchs beschuldigt.

Trotzdem hielt Kastrinidis an ihrem Engagement in dem Film fest, auch wenn sie sich der Vorgeschichte von Polanski bewusst war: "Als Schweizer Schauspielerin bekommt man die Chance, unter einem solchen grossen Regisseur zu spielen, vielleicht nur einmal", so Kastrinidis. (sda)