Literatur

Sayaka Murata schreibt mit Sinn für das Absurde über gesellschaftliche Erwartungen und Sexualität

Die 46-jährige japanische Schriftstellerin hat mit «Schwindende Welt» einen der aufregendsten Romane des Herbsts geschrieben. Ein Besuch in Tokio bei einer, für die Normalität der schlimmste Albtraum ist, den es gibt.
Die japanische Sayaka Murata schreibt in «Schwindende Welt» über Begierden und Zwänge einer absurden Parallelrealität.
Foto: Imago

Die allmähliche Rückkehr ins Paradies, von der in Sayaka Muratas aktuellem Roman «Schwindende Welt» die Rede ist, wird für deren Protagonistin zum Fluch. Während technologische Änderungen und gesellschaftlicher Wandel eine neue Welt heraufbeschwören, in der Männer schwanger und Ehepaare zu Geschwistern werden, versinkt die junge Frau namens Amane in einem grotesken Abgrund. Normalität wird ihr schliesslich, so resümiert sie im Rückblick zum «grusligsten Wahnsinn». Und während ihr Mann sich in dieser Welt pudelwohl fühlt, bleibt sie alleine zurück. Was für ein grossartig verstörendes Buch das doch geworden ist!

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