Wer ihn gekannt hat, fand in ihm ein Vorbild. Der Zürcher «Magnum»-Fotograf Ernst Scheidegger (1923-2016) schien die Diskretion in Person zu sein. Und er war, wenige wussten es, Maler. In seiner Wohnung hingen seine Bilder naturgemäss diskret platziert, versteckt zwischen Originalen seiner Freunde und dem Schwemmgut, das er beim Angeln mit Alberto Giacometti aus der Bergeller Maira geborgen hatte. Vor den Hölzern, zwischen den Bildern empfing Scheidegger seine Gäste, setzte seine Toscano in Brand, kraulte seine Boxerhündin und murmelte, angesprochen auf seine Verdienste: «Zufall, alles Zufall!»
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