Literatur

Nach dem Roman «Kasse 19» ist man überzeugt: Lesesucht macht lebensuntauglich

Der britische Bestseller «Kasse 19» ist zwar ein zeittypisches Beispiel autofiktionaler Literatur, beweist aber auch, dass zu viele Bücher einen Roman und das Leben verderben.
Die britische Schriftstellerin Claire-Louise Bennett.
Foto: Bild: Marc Walsh/Luchterhand Verlag

Am liebsten möchte man nach dieser Lektüre rufen: Werft Eure Bücher weg, Literatur ist eine neurotische Sackgasse! «Wir verwechselten das Leben mit der Literatur», sagt die resignierte Ich-Erzählerin auf Seite 280 im englischen Bestseller «Kasse 19» im Rückblick auf ihr Leben und das ihrer Freunde. Lebensabgewandte, büchersüchtige Sonderlinge gehören ja eher in die literaturgeschichtliche Vergangenheit. Cervantes schickte seinen Quichotte auf groteske Abenteuerreise, Goethe liess seinen Wilhelm Meister erwachsen und reif werden, Flaubert seine Madame Bovary am Gifttod sterben.

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