notifications
Popkultur-Glosse

Jada nervt, Britney begeistert (noch): Wenn Promis uns ihre Memoiren um die Ohren schmeissen

Ich habe noch nie eine Promi-Biografie gelesen und doch weiss ich fast immer, was drinsteht. Denn die berühmten Damen und Herren – oder ihre Verleger – spoilern fröhlich schon Wochen im Voraus. So wie bei Jada Pinkett Smith. Aber wie sieht es mit Britney aus? Und wollen wir das überhaupt wissen?

In den letzten Wochen hatte Jada Pinkett Smith sehr viel zu sagen und ziemlich schnell hatten wir genug. Dabei sind wir doch völlig versessen auf Promi-Enthüllungen (und hier gehe ich einfach mal von mir selbst aus). Warum also nicht dieses Mal? Schliesslich ist sie nicht die Einzige, die uns gerade fröhlich ihre Lebensgeschichte um die Ohren haut.

Hugh Jackman sitzt angeblich auch gerade an seiner Autobiografie, in der er «schonungslos ehrlich» sein will. Serena Williams hat sogar einen Vertrag für zwei Bücher unterschrieben. Das Dumme ist, dass man sie meistens nicht mehr lesen muss und trotzdem alles erfährt – ob man will oder nicht.

So ein Buch verkauft sich halt nicht von alleine und je schockierender die Werbe-Häppchen sind, desto besser. Zumindest theoretisch. In der Praxis können sich die mitteilungsbedürftigen Stars dabei ganz schön verschlucken. Das musste schon Prinz Harry lernen. Und jetzt Jada.

Ja, was denn nun? Will und Jada sind seit Jahren kein Paar mehr, wollten das aber für sich behalten. Für ihr Buch plaudert sie es jetzt aus.
Bild: Bild: Keystone

Sie und Will seien seit sieben Jahren getrennt, schreibt sie. Warum er dann an den Oscars auf Chris Rock losging, um die Ehre seiner Frau zu verteidigen? Keine Ahnung, aber ist ja egal, denn Jada hat noch mehr zu erzählen: Zum Beispiel hat er sie an jenem Abend «seit Jahren zum ersten Mal als seine Frau bezeichnet». Aber scheiden lassen wollen sie sich nicht, denn das wäre, «als würden wir aufgeben.» Schon klar. Sie arbeiten jetzt daran, «zu heilen». Ach, und übrigens wollte Chris Rock sie mal daten. Und sie hat als Teenager mit Drogen gedealt. Und mit ihrer mentalen Gesundheit habe sie auch schon zu kämpfen gehabt. Aber wollte das irgendjemand überhaupt wissen?!

Ganz im Gegensatz zu den Memoiren von Britney Spears. Die Sängerin hat tatsächlich eine einzigartige Geschichte zu erzählen, doch auch hier haben sich die Verleger in ihrem Werbewahn nicht mehr ganz gespürt. Noch bevor das Buch erschien, hagelte es täglich neue Spoiler: «Darum hat Britney sich den Schädel rasiert!», «So hat Justin mit ihr Schluss gemacht!» und natürlich die absolute Bombe: «Britney hatte eine Abtreibung!»

Justin Timberlake kommt in Britney's Buch mehr als schlecht weg.
Bild: Bild: Keystone

Letzteres ist Justin Timberlake gerade gewaltig in die Comeback-Pläne gegrätscht. Dabei wollte Britney niemandem etwas Böses, schreibt sie zumindest auf Instagram. Sie sei schockiert über die sensationsgeile Berichterstattung über ihr Buch. Das sei doch alles 20 Jahre her und sie habe längst damit abgeschlossen. Schön für sie, aber das klingt mehr als naiv und die ersten genervten Kommentare haben sich bereits unter die «Free Britney»-Bewegung geschlichen.

Und damit wären wir bei der Frage: Sind diese Promi-Biografien wirklich nötig? Natürlich nicht. Manche werden sie sicher kaufen, aber die meisten gaffen auf die Schlagzeilen und scrollen weiter. Denn wer hat schon Zeit, ein ganzes Buch durchzuackern, wenn der nächste Promi-Skandal – und Spoiler – schon wartet?

Kommentare (0)