Auf dem Markt in Pärnu türmen sich die Pfifferlinge bereits Mitte Juli, 13 Euro kostet das Kilo. Aber solange die Tanten und Bekannten nicht Eimer voll mit Pilzen nach Hause bringen, ist die estnische Saison noch nicht angelaufen. Egal! Am Abend serviere ich die golden glänzenden Eierschwämmli – angebraten mit viel Butter, Zwiebeln und Speck, am Ende verfeinert mit einem halben Liter Vollrahm. In der Nacht schlafe ich deswegen schlecht, träume von Pfifferlingen so gross wie Nashörner, die in estnischen, bis Moskau reichenden Farmen wachsen. Als Wladimir Putin auf ein Dreirad steigt, um die Ernte einzufahren, wache ich schweissgebadet auf und verfluche die schwer verdaulichen Pilze.
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