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Deutschland

Fotoausstellung von Bryan Adams

Als Porträt-Fotograf macht es für den kanadischen Rockmusiker Bryan Adams nach seinen Worten keinen Unterschied, ob er einen Star oder einen Obdachlosen vor der Kamera hat. "In meinen Augen sind Menschen einfach Menschen", sagte der 62-Jährige am Montag in Hagen, wo zur Zeit eine Retrospektive seines fotografischen Schaffens zu sehen ist. Zwar sei die unterschiedliche Geschichte der Menschen interessant, aber "jeder hat einen anderen Weg im Leben", so Adams. "Wer kann schon sagen, warum jemand auf der Bühne landet und jemand anderes auf der Strasse", so Adams weiter. "Wir sind alle Menschen, wir sind alle interessant."
Bryan Adams, kanadischen Musiker, steht im Osthaus Museum Hagen vor seiner Fotoserie "Homeless". Die Retrospektive "Exposed" von Adams zeigt 180 Fotografien des Musikers, der seit vielen Jahren nicht nur internationale Showgrößen, sondern auch Kriegsveteranen und Obdachlose porträtiert hat. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Bild: Keystone/dpa/Rolf Vennenbernd

Der weltberühmte Sänger und Songwriter, der gerade erst ein neues Album ("So Happy It Hurts") vorgelegt hat, fotografiert seit mehr als 20 Jahren Ikonen des Showbusiness. Für weitere Foto-Serien hat er kriegsversehrte Soldaten oder Obdachlose ins Licht gerückt. Unter dem Titel "Exposed" sind seit Ende Februar im Hagener Osthaus Museum rund 180 Fotografien von ihm zu sehen - darunter grossformatige Schwarz-Weiss-Porträts von Stars wie Amy Winehouse, Kate Moss oder Mick Jagger.

Teil der kontrastreichen Ausstellung sind neben der Reihe mit Obdachlosen-Porträts auch die nahe gehenden Bilder der Serie "Wounded". Die Porträts zeigen junge britische Soldaten, die bei Einsätzen in Afghanistan oder im Irak Gliedmassen verloren haben oder von Brandnarben gezeichnet sind - in würdevoller Pose, manche mit Trotz und Mut im Blick.

Die besondere Aktualität, die diese Arbeiten durch den russischen Angriff auf die Ukraine nun erfahren, will Adams nicht überbetont wissen: "Es sind immer Kriege auf der Welt", sagte er am Montag. Die Geschichte wiederhole sich. "Wenn es nicht Syrien ist, ist es Afghanistan, Irak, Palästina. Wir lernen nicht aus unseren Fehlern, sondern machen weiter", sagte er.

Die nun in Hagen um einige aktuelle Werke, die Adams für den diesjährigen Pirelli-Kalender gemacht hat, ergänzte Schau war zuvor in New York und London zu sehen und wird nach Hagen (bis 24. April) in Budapest ausgestellt. Dass das Hagener Osthaus-Museum in kurzer Folge nach einer Präsentation der Malerei des Action-Schauspielers Sylvester Stallone erneut das künstlerische Schaffen eines Prominenten in den Mittelpunkt rücke, sei Zufall, versicherte Museumsdirektor Tayfun Belgin. Eine Verbindung gibt es dennoch, wie Adams am Montag verriet: Er würde Sylvester Stallone liebend gerne für eines seiner Porträts gewinnen. "Das wäre grossartig. Er ist super gut aussehend", so Adams. (sda/dpa)