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Tatort-Kolumne

Ein schwer verliebter Ballauf, der hemmungslos schmust, und ein raffinierter Fall sorgen für Spannung

Alles neu in Köln: Max Ballauf im Liebesglück und nur Frauen als mögliche Täterinnen. Die Currywurst hat Pause.
«Tatort» aus Köln: «Diesmal ist es anders». SRF 1, Sonntag, 28. April 2024, 20.05 Uhr.
Bild: Bild: Das Erste

Dieser «Tatort» beginnt als Liebesgeschichte – und als langjähriger «Tatort»-Köln-Konsument möchte man akut errötend fast lieber wegschauen als dem bis über beide Ohren verliebten Ballauf (Klaus J. Behrendt) beim Schmusen zuzuschauen. So ein Verhalten kennt man schliesslich nicht vom einsamen Kölner Wolf, der bis zu dieser 90. Folge nur Kollege Freddy (Dietmar Bär) und allerhöchstens noch Polizeipsychologin Lydia (Juliane Köhler hat auch in dieser Folge einen kurzen Auftritt) ins rational vorsichtige Herz geschlossen hatte.

Und nun direkt zu Beginn ein hemmungsloses Rumgeschmuse, das dem Zuschauer mit dem Titel «Diesmal ist es anders» gleich doppelt um die Ohren gehauen wird. (Anders ist auch: In Folge 90 stehen nur Frauen unter Tatverdacht. Und die Currywurst muss passen.) Zugegeben, dieser völlig neue Ballauf, der einem hier vorgesetzt und sensibleren Naturen gar zugemutet wird, sorgt von Minute eins an für Spannung. Man ahnt: Auf solch hohen Flug kann nur ein tiefer Fall folgen.

Doch nicht nur deshalb bleibt diese von Wolfgang Stauch geschriebene und von Torsten C. Fischer gekonnt in Szene gesetzte Folge spannend: Die Story um einen Erpresser, der mutmasslich vom Erpressungsopfer totgefahren wurde, ist raffiniert, temporeich und (zumeist) plausibel. Der Cast glänzt mit Leslie Malton als Ex-Schlagerstar und Jenny Schily als Ballaufs plötzlich grosser Liebe.

Fels in der Brandung ist wieder mal Freddy, der auf Ballaufs Frage, was ihn mit seiner Frau verbinde, antwortet: «Die Ehe, Max, die heilige Ehe.»

«Tatort» aus Köln: «Diesmal ist es anders». SRF 1, Sonntag, 28. April 2024, 20.05 Uhr. ★★★★✰

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