notifications
Apero

Die sieben Kultur-Tipps der Woche: Legendäres Jazzorchester spielt mit Studierenden der HSLU Big Band, und «Der Chor Luzern» jubiliert

Unsere Region bietet jede Woche ein spannendes Kulturprogramm zum Entdecken, Eintauchen, Geniessen. Hier finden Sie unsere sieben ausgewählten Tipps für diese Woche.

Sun Ra Arkestra: Vom Weltall auf den Kampus Luzern

Der Einfluss des Sun Ra Arkestra auf die heutige Popkultur ist einmalig.
Bild: Bild: zvg

Wenn heute eine Jazzband «legendär» genannt werden darf, dann sicher das Sun Ra Arkestra. Seit 70 Jahren sorgt die bunte Grossformation in der Jazzwelt für interstellare Infusionen und irdische Diskussionen. «Space ist the Place» heisst das wohl bekannteste Stück der Band und ebenso ein Album aus dem Jahr 1973. Der süffige Slogan steht zuallererst für das vom Afro-Futurismus geprägte Selbstverständnis dieses Jazzorchesters, dem der 1993 verstorbene Bandleader Sun Ra ein Leben lang seine musikalischen Visionen gewidmet hat.

Die HSLU Big Band.
Bild: Bild: Priska Ketterer/zvg

Michael Arbenz, der an der Hochschule Luzern – Musik das Institut Jazz und Volksmusik leitet, spielte schon länger mit der Idee, das Sun Ra Arkestra an die Hochschule zu holen. Dass es nun geklappt hat, freut ihn sehr. Nach einem ersten Set wird das Sun Ra Arkestra im zweiten Teil des Konzertabends mit der aus Jazzstudierenden zusammengesetzten HSLU Big Band spielen. «Das haben sie noch nie gemacht. Wir wissen nur, dass das Repertoire aus Stücken der letzten beiden Alben besteht. Es ist für alle Neuland, das wird spannend werden.»

Den ganzen Artikel lesen Sie hier.

Rachmaninow im Hans-Erni-Museum

Im April dieses Jahres jährte sich der Geburtstag von Sergei Rachmaninow zum 150. Mal und der Kanton Luzern öffnete die Villa Senar in Hertenstein – Rachmaninows Residenz 1932–1939. Zu diesem Anlass führt das Hans Erni-Museum im Verkehrshaus Luzern noch bis Januar 2024 eine Sonderausstellung zu Rachmaninows Zeit in Luzern. Studierende der Klassen Stefan Wirth und Hiroko Sakagami (Musikhochschule Luzern) bespielen die Ausstellung dieses Wochenende doppelt. (dst)

«Der Innovator»: Hans-Erni-Museum, Donnerstag, 26. Oktober, 18.00; «Der Kammermusiker»: Hans-Erni-Museum, Sonntag, 29. Oktober, 14.00.

Ein kluger Versuch, die Welt zu deuten: «Die grosse Menschenschau» ist ein gleichermassen politisches wie künstlerisch-kreatives Festival

«It-Girl Kayla»: Impression vom Gastspiel am Bernischen Historischen Museum im November 2022.
Bild: Bild: Stefan Wermuth

«Die grosse Menschenschau» ist ein frei begehbares Theaterformat. Es lässt sich anschauen wie eine Ausstellung. Die Exponate, sprich fiktive Figuren nach realen Vorbildern wie das «It-Girl Kayla», werden live gespielt von Schauspielern, und das in verschiedensten Räumen des Neubads. Die Besucher erhalten einen Festivalplan. Die Veranstalter erklären: Um die Welt der politischen Einflüsterer, der wirtschaftlichen Hasardeure, der optimierten Selbstdarsteller und überhaupt unsere aktuelle Lage ein bisschen besser zu verstehen, gebe es «Die grosse Menschenschau» in Form einer Menschen-Expo, deren Ausstellungssubjekte in ca. 15-minütigen Monologen ihr Denken und Handeln erklären. Das Material für die Monologe basiert auf einer breiten Recherche in Büchern, Medien und Internet.

Seit 2018 wurde «Die grosse Menschenschau» im Schulhaus St. Karli sowie als Gastspiel an Festivals in Luzern, Bern, Rheinau gezeigt. 2023 kehrt die «Freak Show der Gegenwart» zurück als mehrtägiges, festivalartiges Happening in und mit dem Luzerner Neubad. Inklusive Referaten, Musikperformances oder Wrestling-Show. (sh)

Dienstag, 31. Oktober, 19.00-0.30, Mittwoch, 1. November, 17.00-23.00, Donnerstag, 2. November, 19.00-0.30, Freitag, 3. November, 19.00-6.00, Neubad Luzern; www.menschenschau.ch

Heilig, prophetisch, feierlich zu Allerheiligen

Am Mittwoch ist Allerheiligen. Ein Feiertag und sogleich die Zeit, den Toten – einige davon die genannten Heiligen – zu gedenken. Zu diesem Anlass sind gleich zwei «Missae pro defunctis», Totenmessen, zu hören. Einerseits der Inbegriff der Gattung von W. A. Mozart in Kombination mit Brahms’ Violinkonzert (Solist: Alexandre Dubach), aufgeführt am Samstag vom Alumni- & Sinfonieorchester Uni Bern und dem Neuen Orchester Zürich in der Jesuitenkirche. Andererseits eine Uraufführung und ein Novum: «Totämäss» - das erste Schweizer Requiem des Obwaldner Jungkomponisten Joel von Moos am Feiertag in der Lukaskirche. An der Orgel ist Wolfgang Sieber, die musikalische Leitung hat Eberhard Rex inne.

Der Chor Luzern im Neubad. Er feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen.
Bild: Bild: zvg (25. 6. 2022)

Doch auch abseits des Totenkults sind die Luzerner Chöre aktiv. Gleich zwei Jubilare feiern ihr langjähriges Bestehen. «Der Chor Luzern» begeht sein 20-jähriges Jubiläum am Samstag im Neubad. Mehrere Kurzkonzerte beleuchten das Schaffen der letzten Jahre unter der Leitung von Daniela Portmann. Auch der Konzertchor hat Grund zu feiern: Er besteht bereits seit 50 Jahren. Zu diesem Anlass singt das Traditionsensemble unter der Leitung von Philipp Klahm in Zusammenarbeit mit dem Kammerchor Zürcher Unterland und den Zürcher Symphonikern Mendelssohns «Elias»-Oratorium im KKL. (dst)

«Der Chor jubiliert»: Samstag, 28. Oktober, 14.00-21.00 Neubad; «Mozart Requiem»: Samstag, 28. Oktober, 19.30 Jesuitenkirche; Konzertchor Luzern «Elias»: Sonntag, 29. Oktober, 17.00 KKL; «Totämäss»: Mittwoch, 1. November, 17.00 Lukaskirche.

«Blue Box»-Festival: Tanzen zu Livemusik auf der ­ Bühne des Theater Uri

Eine grosse Bar und Bands im Theater? Zum zweiten Mal wird die Bühne des Theater Uri für das Format «Blue Box» zum Club transformiert. Die grosse Tanzfläche ist auch gleich da, Musizierende und Publikum auf Augenhöhe.

Am Donnerstag spielen MOM ihr einziges Konzert in diesem Jahr, zu Ehren ihres im Februar verstorbenen Drummers Benno Mauri. Es wird ein traurig-schönes Heimspiel werden mit ungewöhnlichen Blues-Rock-Covers. Moes Anthill um Mario Moe Schelbert arbeiten nach «Hour of Extravaganza» (2022) an einem neuen Album: «Easy Win», Americana aus Uri. Zusammen mit Daens bestreiten sie den Freitagabend. Letztere, die inzwischen vierköpfige Band um Sänger und Gitarrist Daniel Beltrametti, erweitert mit ihrem Crossover-Pop stets ihren Fankreis und kann mit viel Bühnenerfahrung aufwarten.

Höhepunkt mit Marius Bear am Samstag.
Bild: Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 16. 9. 2023)

Am Samstag geht’s mit Marius Bear vom Urkanton nach Appenzell. Der 30-jährige Singer-Songwriter wurde bei den diesjährigen Swiss Music Awards als «Best Breaking Act» ausgezeichnet. Vor ihm tritt die aufstrebende Sängerin, Songschreiberin und Multi-Instrumentalistin Riana auf, ebenfalls aus dem Appenzellerland. (reg)

Hinweis Donnerstag, 26. bis Samstag, 28. Oktober, Theater Uri, Altdorf; www.theater-uri.ch , es gibt nur 3-Tagespässe.

«Hauskonzerte» mit Charme

Am Samstag ist im Kultursalon Felsenegg in Sempach der Hochschuldozent Edward Rushton mit einem Klavierrezital zu hören. In der Wohnzimmer-Location ist man egal in welcher Reihe fast zuvorderst beim Künstler. Gleich ein Doppelkonzert erwartet das Publikum am Sonntag mit «Hommage à Schubert» und «150 Jahre Rachmaninow» in der Kommende Hohenrain. Mit dabei: Cellodozent Orfeo Mandozzi. Die CastleClassics laden zwischen den zwei Konzerten zum Apéro. Und auch auf dem Schloss Heidegg gibt es am Sonntag Musik: Marian Rosenfeld und Autor Erwin Koch halten eine musikalische Lesung unter dem Titel «Heidegger Stories». (dst)

Klavierrezital: Samstag, 28. Oktober, 19.30, Kultursalon Felsenegg; CastleClassics Doppelkonzert: Sonntag, 29. Oktober, 17.00, Kommende Hohenrain; «Heidegger Stories»: Sonntag, 29. Oktober, 17.00, Schloss Heidegg.

«Love Hurts» – im Theater im Tropfstei in Ruswil

«Love Hurts» ist ein Kammerspiel von Bernadette Schürmann und Kurt Bösch. Das neu gegründete Nomol Theater präsentiert im Theater im Tropfstei in einer Eigenproduktion die Geschichte von fünf Jugendfreunden, die nach 40 Jahren wieder aufeinandertreffen und mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit konfrontiert werden. Rechtzeitig auf das 40-Jahre-Jubiläum des «Tropfstei» legt dieses mit dem ersten Stück «Love Hurts» den Grundstein für das neue Nomol Theater. (sh)

Premiere am Samstag, 28. Oktober, 20.00, zehn Mal bis 25. November, je 20.00, ausser 12. November: 17.00, «Tropfstei», am Märtplatz, Ruswil; www.theatertropfstei.ch

Kommentare (0)