Schreien, röcheln, brummen, stöhnen, krächzen und flüstern. Bruno Amstad hat die Möglichkeiten der Stimme wie kein anderer ausgelotet. Dabei konnte er jodeln, wie Frank Sinatra croonen, er beherrschte den Obertongesang und wusste wie ein Rocksänger zu shouten. Seine vokalen Ausdrucksmöglichkeiten kannten keine Grenzen. Er war ein Vokalkünstler, ein Stimmenakrobat.
Geboren ist er 1964 in Stans und wurde mit Rockmusik sozialisiert. Seine ersten Bands waren denn auch von Led Zeppelin und Co. inspiriert. Wie ein Rocksänger sah er denn auch bis zuletzt aus. Lange Mähne, schwarze Kleider. Doch seine Musik hatte sich mit der Zeit Richtung improvisierter und experimenteller Musik bewegt. Er hat alles in seine Kunst integriert, das Unerhörte reizte ihn, war seine Leidenschaft.
Der Gitarrist Christy Doran holte ihn in sein Projekt New Bag, wo er zwischen Rock, Jazz und improvisierter Musik pendelte. Er war ein Vertreter der Weltmusik-Szene und sang in der Band der Harfenistin Asita Hamidi . Mit Albin Brun hat er mit alpenländischer Musik experimentiert. In der Schweiz war er einer der ersten, der mit Loops arbeitete und sie in seinen Bands und Solo-Programmen anwendete. Beim Festival Alpentöne 2023 trat er mit Corin Curschellas auf und arbeitete zuletzt als musikalischer Leiter für den 100. Geburtstag des Welttheaters Einsiedeln.
Wie das nächste Umfeld bestätigte, ist Bruno Amstad am Donnerstag 25. Januar an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorben.
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