notifications
Ausstellung

Das erste Museum von Gigon/Guyer

Am Sonntag wird die neue Ausstellung im Kirchner Museum Davos eröffnet. Für einmal steht das Museumsgebäude selbst im Fokus. Annette Gigon und Mike Guyer haben mit dem Kirchner Museum vor 30 Jahren den Grundstein für ihre Karriere gelegt.
Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Die Ausstellung beleuchtet die Entstehungsgeschichte, würdigt die Besonderheiten des Baus und blickt hinter die Kulissen, wie das Kirchner Museum am Freitag mitteilte.

Als die Jury 1989 die Wettbewerbsbeiträge für den Bau eines neuen Museums beurteilte, entschied sie sich einstimmig für den Entwurf von Annette Gigon und Mike Guyer. Der Bau des jungen Architekturbüros überzeugte mit seiner klaren Formensprache und dem innovativen Beleuchtungskonzept. Das Gebäude gilt bis heute als wegweisend für eine neue Auffassung der Museumsarchitektur.

Seit der Eröffnung des Kirchner Museum Davos sind drei Jahrzehnte vergangen und das Architekturbüro Gigon/Guyer blickt auf eine eindrückliche Laufbahn zurück, in welcher 15 neue Museen oder Erweiterungsbauten entstanden sind. Daneben gewannen Gigon/Guyer prestigeträchtige Wettbewerbe, machten sich einen Namen mit innovativen Projekten zur urbanen Wohnraumgestaltung und unterrichten seit 2012 als ordentliche Professoren an der ETH Zürich.

Rückkehr zum Ausgangspunkt

Für die Jubiläumsausstellung kehren Annette Gigon und Mike Guyer an den Ausgangspunkt ihrer Karriere zurück. Zusammen mit Museumsdirektorin Katharina Beisiegel haben sie die Ausstellung "Gigon/Guyer. Kirchner Museum revisited" gestaltet und kuratiert, wie das Museum weiter schreibt.

Neben der Entstehungsgeschichte werden die unterschiedlichen Facetten des Museumsgebäudes präsentiert: von der Raumgeometrie bis zur Tageslichtdecke, von den Ein- und Ausblicken in die alpine Landschaft bis hin zu den verwendeten Materialien. Anhand von Originalplänen und Modellen zeigen Gigon/Guyer ihr Lebenswerk und präsentieren ihren persönlichen Blick auf die Kunst von Ernst Ludwig Kirchner.

Leerer Saal inspiriert Tino Sehgal

Damit die Architektur in ihrer vollen Pracht genossen werden kann, bleibt ein Ausstellungssaal komplett leer, heisst es in der Medienmitteilung. Der leere Ausstellungssaal dient dem renommierten Künstler Tino Sehgal als Inspirationsquelle und Bühne. In den letzten zwanzig Jahren habe Sehgal das Flüchtige und Immaterielle zum Terrain für die Kunst gemacht und massgeblich dazu beigetragen, Museen in Erfahrungsräume und Orte für Begegnungen zu verwandeln.

Die Ausstellung dauert bis zum 1. Januar 2023.

www.kirchnermuseum.ch (sda)