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Todesfall

Zum Abschied von Allan Porter – ein Mann mit grossen Verdiensten für die Fotografie

Der Fotograf und Künstler Allan Porter ist vergangene Woche im Alter von 88 Jahren gestorben.

Die Verdienste von Allan Porter für die Fotografie und die Auseinandersetzung mit diesem Medium können nicht genug betont werden: Allan Porter, «der Amerikaner in Luzern»* und Vater des Zauberkünstlers Alex Porter, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Mit seinem Fachwissen, seinen Analysen, seinem weltweiten Netzwerk und seiner Rolle als Herausgeber der Zeitschrift «camera» hat er das Medium Fotografie während Jahrzehnten mitgeprägt.

Allan Porter in einer Aufnahme aus dem Jahr 2008. 
Bild: Walter Bieri/Keystone

Allan Porter wurde 1934 in Philadelphia/USA geboren. Nach seinem Studium der Kunstgeschichte war er 1957 bis 1963 als freischaffender Künstler und Fotograf tätig. Ende des Jahres 1964 übersiedelte er in die Schweiz und arbeitete ab Januar 1965 in Basel als Werbefachmann. Im gleichen Jahr fragte ihn Alice Bucher, Leiterin des C.J. Bucher Verlags Luzern, um eine Mitarbeit bei der Fotozeitschrift «camera» an.

Bekannt mit Kerouac und Ginsberg

Das renommierte Magazin brauchte damals eine neue Ausrichtung. Allan Porter wurde ab 1966 Chefredaktor von «camera», bis diese 1981 eingestellt wurde. Er galt als «einer der Pioniere in der Deutung der Fotografie» (Stephan Wehowsky). Mit Porter als Herausgeber wurde «camera» weltbekannt. Danach arbeitete er als Dozent in Basel und Zürich, war als freiberuflicher Fotograf und Journalist tätig, gab Bücher heraus, machte Ausstellungen.

Der leidenschaftlich an Kunst und Kultur interessierte Porter war in den Aufbruchsjahren der 1960er am richtigen Ort. Er hatte die Zeit der Beat-Generation und der 1960er-Avantgarde in den USA miterlebt und Protagonisten wie Jack Kerouac und Allen Ginsberg persönlich gekannt. Mit seiner Leidenschaft für Poetry und das Schreiben war er auch in der Reihe «Barfood Poetry» in Luzern als Spoken-Word-Künstler auf der Bühne zu erleben.

Allan Porter anzutreffen war immer eine Freude. Sein Fundus an Geschichten und Anekdoten schien unerschöpflich. Unbeirrt arbeitete er auch in den letzten Jahren an seinen Projekten. Er war ein sehr interessanter und liebenswürdiger Mensch, von dem in aktueller Zeit nur wenige mehr wussten, was sie eigentlich für eine Persönlichkeit vor sich hatten.

Allan Porter verfügte stets über einen grossen Fundus an Anekdoten.
Bild: Bild: Alex Porter/PD

*So lautet auch der Titel eines Buches von Nadine Olonetzky über Porter: «Ein Amerikaner in Luzern. Allan Porter und ‹camera›» – eine Biografie, Pro Libro, 2007

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