Kunstkolumne

Bildbetrachtung von Sabine Altorfer – diese Woche: Badefreuden ohne Prüderie

Warmes Wasser, Wein und Erotik. 1597 malte der Basler Hans Bock d. Ä. das Treiben im Thermalbad. Frivol für uns. Wie die Menschen seiner Zeit auf die freizügige Darstellung reagiert haben, wissen wir nicht. Aber ohne Interessenten hätte Bock es nicht gemalt.
Hans Bock d. Ä. (um 1550/1552–1624): «Das Bad zu Leuk (?)», 1597, Öl auf Leinwand, 78.4 x 109.6 cm.
Foto: Bild: Martin P. Bühler, Kunstmuseum Basel

Hoppla, das ist aber gewagt! Inmitten strenger Porträts von grossbürgerlichen Herrschaften hängt bei den Altmeistern im Kunstmuseum Basel dieses überraschende Bild. Wir sehen ein Thermalbad im Freien – in freizügiger Darstellung. Gebadet wird nackt, neugierige Zuschauer hin oder her, ein Tuch um die Hüfte ist mehr neckisches Detail als Verhüllung. Hans Bock der Ältere hat diese Szene 1597 gemalt, als die Bäder – und damit auch ihre Darstellung – zunehmend beliebter wurden, heisst es in der Museumsinformation.

Weiterlesen?

Dieser Inhalt ist nur mit einem Digital-Abo sichtbar.

Abo

Digital ohne E-Paper

1 Monat für
CHF 22.-

monatlich kündbar

Gedruckt & Digital mit E-Paper

1 Jahr für
CHF 389.-