Für mich und unzählige meiner Zeitgenossen war Pedro Almodóvar schlicht der Kino-Gott der 1990er-Jahre. Der geniale Spanier brachte die Postmoderne am lustvollsten zur Explosion. Genderfluid, ohne Vorurteile gegen Genres, voller Travestie, mit unbändiger Lebensgier und einem Feuerwerk an Farben und Gefühlsausbrüchen waren seine Filme eine Offenbarung. Frei von moralisierender Botschaft schien darin alles möglich, das Leben war gleichzeitig herzzerreissende Tragödie und schrille Burleske. Bürgerlichkeit wurde geradezu pulverisiert.
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