Als in Salzburg am 30. Juli 1989, 14 Tage nach dem Tod des Jahrhundertdirigenten Herbert von Karajan, um 12.15 Uhr zur Gedenkstunde ins Grosse Festspielhaus geladen wurde, gaben sich die potenziellen Nachfolger Seiji Ozawa, Georg Solti und James Levine den Taktstock nacheinander in die Hand, ehe die Wiener Philharmoniker Mozarts «Maurerische Trauermusik» spielten, begleitet vom Schluchzen von Karajans Witwe Eliette. Die drei Thronfolger hatten sich vorher in Stellung um die Karajan-Nachfolge gebracht, Ozawa bescheiden und kurz mit Bachs «Air» aus der Orchester-Suite D-Dur. Aber an keines der Stücke erinnere ich mich besser als an diese Air – gesungen, pardon, gespielt wie von Engeln.
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