Bühne

Alle wollen Kim: Das «Blutbuch» erobert die deutschsprachigen Bühnen. Ist der Roman bald ein Klassiker?  

Kim de l'Horizons gefeierter Roman wird in dieser Saison gleich an sechs Theatern gespielt. Warum diese Blutauffrischung des Stückekanons dem Theater nur helfen kann. 
Lucia Kotikova spricht die Sätze aus dem «Blutbuch» an den Bühnen Bern als Monolog.  
Foto: Bild: Yoshiko Kusano

Für ein Buch, das seine Leser stilistisch und inhaltlich so stark herausfordert, ist der Bestsellerstatus des «Blutbuchs» eine kleine Sensation: Über 150’000 Mal ging der Roman von Kim de l'Horizon seit Juli 2022 über den Ladentisch. Damit fliegt es noch höher als Melinda Nadj Abonjis Migrationsroman «Tauben fliegen auf», dem 2010 mit dem Gewinn des Schweizer und Deutschen Buchpreises dasselbe Kunststück gelang. Auf der Jahresbestsellerliste des Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands (SBVV) rangierte der Roman 2022 auf Platz 2, vor Titeln verlässlicher Bestsellerautoren wie Christine Brand, Alex Capus und Donna Leon. 2023 behauptete sich das «Blutbuch» immer noch auf Platz 13 des Schweizer Belletristik-Rankings. Die von de l'Horizon vor zwei Jahren in der «Berliner Zeitung» geäusserte Hoffnung, der Preis möge dazu führen, dass wieder mehr anspruchsvolle Bücher gelesen werden, scheint zumindest zahlenmässig in Erfüllung gegangen zu sein.

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