150. Geburtstag

«Ihr glaubt zu sehr an die Gewalt, an den Krieg» – warum Thomas Mann der Klassiker der Stunde ist

Thomas Mann ist gerade sehr präsent. Das liegt nicht nur an seinem 150. Geburtstag am 6 Juni. Es liegt auch an unserer Zeit. Fünf Gründe, warum der Literaturnobelpreisträger politisch wieder aktuell ist.
Thomas Mann (hier um 1955) schrieb sein ganzes Leben lang grosse Literatur. Fast drei Jahrzehnte nach dem Erscheinen der «Buddenbrooks» bekam der Schriftsteller 1929 den Literaturnobelpreis für seinen Debütroman.
Foto: Getty

Heute würdigt man Thomas Mann plötzlich als Vorzeigedeutschen. Das war nicht immer so. In der Nazi-Epoche haben ihn die Deutschen vertrieben, ihm die Staatsbürgerschaft aberkannt. Hitler schäumte in einem Münchner Bierkeller gegen den «Volksaufhetzer» Thomas Mann. Heydrich nannte ihn «undeutsch» und verhängte Schutzhaft gegen ihn. Auch nach 1945 hielten ihn viele Deutsche für einen Verräter: Auf den sicheren Logenplätzen im Ausland habe er leicht reden gehabt, während man in Deutschland Brand, Hunger und Bomben erleben musste.

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