Portugal, das im Frühjahr vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen war, meldete am Mittwoch zudem 4935 Neuinfektionen. Damit kletterte die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie nachgewiesenen Infektionen insgesamt auf gut 192 000. Nach den jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich binnen 14 Tagen 611,1 je 100 000 Einwohner mit dem Virus an. Vor etwa drei Wochen lag diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz in Portugal noch bei 200.
In einigen europäischen Ländern lag dieser Wert allerdings deutlich höher - allen voran in der Tschechische Republik, die am Mittwoch auf 1369,5 kam. In Deutschland lag er unterdessen bei 290,8 bei 98,7.
Wegen der rapide steigenden Zahlen hatte die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten António Costa am Montag zum ersten Mal seit Anfang Mai wieder den Corona-Notstand ausgerufen. Er soll zunächst zwei Wochen lang in Kraft bleiben. In weiten Teilen des Landes, darunter auch in der Hauptstadt Lissabon und in der nördlichen Metropole Porto herrschen vorerst bis zum 23. Mai unter anderem strenge Ausgangsbeschränkungen. Die vor allem von Bar- und Restaurantbetreibern geforderten Lockerungen schloss Costa am Mittwoch aus: "Untersuchungen zeigen uns, dass 68 Prozent aller Ansteckungen bei familiären und sozialen Treffen erfolgen." (sda/dpa)