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Irak

Papst kritisiert Machtmissbrauch

Bei seinem Besuch im Nordirak hat Papst Franziskus in einer Messe vor Tausenden Gläubigen Machtmissbrauch und Korruption angeprangert.
dpatopbilder - Papst Franziskus nimmt auf dem Hosh al-Bieaa Kirchenplatz zwischen von Granaten zerstörten Gebäuden an einem Gebet für die Opfer des Krieges teil. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Bild: Keystone/AP/Andrew Medichini

"Es tut not, dass die unheilvolle Beeinflussung der Macht und des Geldes aus unseren Herzen und aus der Kirche ausgerottet werden", sagte der 84-Jährige am Sonntag in seiner Predigt im Fussballstadion der kurdischen Hauptstadt Erbil. Vor der Messe fuhr er im "Papa-Mobil" eine Runde im Stadion unter den Jubelrufen der vielen Menschen, die gekommen waren, um ihn zu sehen.

Er forderte zudem Solidarität der Gläubigen. "Wir müssen uns verantwortlich fühlen und dürfen nicht einfach zuschauen, wenn der Bruder oder die Schwester leidet", erklärte er weiter. Die Messe setzte den Schlusspunkt hinter die Irakreise des Oberhaupts der katholischen Kirche. Zuvor besuchte Franziskus die Christen im Nordirak, wo er von Scharen von Gläubigen umjubelt wurde.

Erbil wurde für viele Christen zum Zufluchtsort, als die Terrormiliz Islamischer Staat im Nordirak immer mehr Städte einnahm. Vor gut sechs Jahren hielt die Stadt den Angriffen mit Hilfe einer Allianz aus kurdischen Kämpfern und den Vereinigten Staaten stand, als die Islamisten bis auf 40 Kilometer auf Erbil vorgerückt waren.

Papst Franziskus wird in die Geschichte als erster Papst eingehen, der den Irak besucht hat. Am Montag will er mit seiner Delegation wieder nach Rom zurückkehren. (sda/dpa)