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OS22/Ski nordisch

Langlauf, Männer, 50/30 km, Text

Dario Cologna zeigt in seinem 18. und letzten Olympia-Einsatz eine gute Leistung, verpasst am Ende im nur über 30 km gelaufenen 50-km-Rennen aber einen Diplomplatz und klassiert sich auf Rang 14 - drei Ränge hinter Teamkollege Roman Furger.

Zum Abschluss der Langlauf-Wettkämpfe der Männer zeigte sich der Winter im Bergland nordwestlich von Peking noch einmal von seiner gnadenlosen Seite. Wegen der extrem tiefen Temperaturen und einem garstigen Wind wurde das längste Olympia-Rennen von 50 auf 30 km verkürzt. Es war auch so hart genug - und das Duell lautete auch so wie erwartet Norwegen gegen Russland. Mit dem besseren Ende für Alexander Bolschunow und Ivan Jakimuschkin.

Fast 20 km lang in der Spitzengruppe

Zwei Drittel lang hielten sich auch die beiden Schweizer Dario Cologna und Roman Furger hartnäckig in einer 15-köpfigen Spitzengruppe. In der dritten von viereinhalb Runden mussten sie aber abreissen lassen, sie brachen aber nicht ein. Im Gegensatz zum fünffachen Olympiasieger Johannes Hösflot Klaebo, der nach rund 19 km den Bettel hinschmiss, kamen Furger und Cologna mit knapp zwei Minuten Rückstand auf Sieger Bolschunow als Elfter und Vierzehnter ins Ziel.

Der vierfache Olympiasieger aus dem Münstertal sprach danach von "einem versöhnlichen Abschluss dieser schönen Reise an Olympia". Bei seinem ersten Einsatz in China über 15 km war Cologna nur ein Schatten seiner selbst gewesen und 44. geworden. Nun zeigte sich der bald 36-jährige Bündner deutlich verbessert, auch wenn er sicher selber nochmal einen Top-Ten-Platz gewünscht hätte.

Fast uneingeschränkt zufrieden war Roman Furger. "Gerade angesichts meiner Vorbereitung war das heute ein sehr gutes Rennen", freute sich der 32-jährige Urner. Er war kurz vor Olympia an Covid-19 erkrankt und konnte erst mit Verspätung anreisen. Auch die weiteren Schweizer Jason Rüesch (17.) und Candide Pralong (22.) beendeten die zuvor aus Sicht von Swiss-Ski enttäuschenden Nordisch-Wettkämpfe mit einem guten Auftritt.

Bolschunow macht sich zum König der Spiele

Eine Klasse für sich war bei den harten Bedingungen Alexander Bolschunow. Mit der dritten Goldmedaille nach dem Skiathlon und der Staffel - dazu gewann er noch Silber über 15 km und Bronze im Teamsprint - krönte sich der 25-jährige Russe zum unbestrittenen Langlauf-König der Spiele von Peking. Er leistete die meiste Führungsarbeit, versuchte verschiedene Male einen Solo-Vorstoss und hatte zwei Kilometer vor dem Ziel trotzdem noch die Kraft, seine letzten beiden Begleiter stehen zu lassen.

5,5 Sekunden dahinter machte Ivan Jakimuschkin den russischen Triumph perfekt. Bronze sicherte sich Simen Hegstad Krüger in seinem ersten Rennen bei diesen Spielen. Der Skiathlon-Olympiasieger von 2018 hatte wegen eines positiven Corona-Tests lange nicht einreisen dürfen.

Die Verkürzung von 50 auf 30 km aus Rücksicht auf die Gesundheit der Sportler konnten die meisten Teilnehmer nachvollziehen. Der deutsche Langlauf-Chef Peter Schlickenrieder sprach davon, das sei so hart gewesen wie "zwei 50-km-Rennen hintereinander". (sda)

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