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Langlauf

Cologna bei Krüger-Sieg Neunter

Dario Cologna (9.) wie erwartet und Nadine Fähndrich (10.) eher überraschend laufen zum Abschluss der Weltcup-Saison im Engadin in die Top Ten.
Top-10-Resultat für Dario Cologna zum Abschluss der Weltcup-Saison.
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Bis zum letzten, giftigen Anstieg rund zwei Kilometer vor dem Ziel in S-chanf darf Dario Cologna inmitten einer rund ein Dutzend Mitglieder starken Spitzengruppe auf einen Podestplatz, wie er ihn grundsätzlich immer anstrebt, hoffen. Der letzten Tempoverschärfung durch die beiden Norweger Hans Christer Holund und Simen Hegstad Krüger, jeweils dreifache Medaillensieger an der WM in Oberstdorf, ist er aber nicht mehr gewachsen. "Ein bisschen etwas hat gefehlt", stellt Cologna danach nüchtern fest. "Ein paar waren einfach stärker."

Krüger gewinnt nach gut zwei harten Stunden mit Gegenwind und leichtem Schneefall in einem Dreiersprint gegen Holund und den überraschenden Schweden Jens Burman. Der sprintstarke Johannes Hösflot Klaebo kann in der Steigung ebenfalls nicht ganz mithalten und muss sich mit dem 4. Rang begnügen.

Cologna bleibt auf der leicht modifizierten Strecke des Engadin Skimarathon am Ende der 9. Platz, womit er in etwa da steht, wo er in diesem Winter meist war. In Tuchfühlung mit der Spitze, aber nicht ganz dabei. "Ein bisschen etwas fehlt", wiederholt der je vierfache Olympia- und "Engadiner"-Sieger. Enttäuschend schneidet der Rest der neunköpfigen Schweizer Fraktion ab: Cologna ist der einzige in den Punkten, Zweitbester ist Jason Rüesch auf Platz 37.

Zu den Geschlagenen gehört als Sechster auch Alexander Bolschunow, der das Verfolgungsrennen nach seinem überlegenen Sieg am Samstag mit 18 Sekunden Vorsprung in Angriff nahm, angesichts der widrigen Bedingungen im Neuschnee aber nie den Versuch unternimmt, solo durchzulaufen. Er kann sich mit dem überlegenen Gewinn des Gesamtweltcups trösten - und im Gegensatz zur WM wird in S-chanf auch wieder die russische Hymne gespielt.

Fähndrichs schöner Exploit

Über 30 km gelingt Nadine Fähndrich am Ende einer erfreulichen Saison mit dem Gewinn der WM-Silbermedaille im Teamsprint sowie zwei Weltcupsiegen als Höhepunkten ein schöner Abschluss. Als 19. gestartet, erwischt die 25-jährige Luzernerin eine gute Gruppe, um Boden gutzumachen. Und sie profitiert von ihrer Kenntnis der Strecke, auf der sie vor drei Jahren den Engadin Skimarathon gewonnen hat.

"Beim Flugplatz machte Pärmäkoski viel Tempo und wollte abgelöst werden", erzählt Fähndrich hinterher. "Ich wusste, wenn wir bis La Punt zur Gruppe vor uns aufschliessen können, folgt eine Fläche, auf der wir wieder etwas ausruhen können." Sie habe deshalb einiges investiert. "Das hätte ich sonst vielleicht nicht gemacht." Der Lohn ist ein starker 10. Platz und "eine Art Versöhnung zwischen mir und dem Distanz-Skating". Am Ende darf sie als Zweite der Weltcup-Gesamtwertung im Sprint sogar noch aufs Podest steigen.

Der Sieg geht wie bei den Männern nach Norwegen, obwohl die Skandinavier stets klagen, mit der Höhenlage nicht so zurecht zu kommen. Heidi Weng kann am letzten Berg ihre letzten Begleiterinnen abschütteln und gewinnt vor der Schwedin Ebba Andersson, der Russin Julia Stupak und der Amerikanerin Jessie Diggins, die bereits als Gewinnerin des Gesamtweltcups festgestanden hatte.

Zufrieden sein dürfen auch die Veranstalter, die wegen der Corona-Beschränkungen in Norwegen wie die Jungfrau zum Kind zu den ersten Weltcup-Rennen gekommen waren. Die Strecken erwiesen sich als härter als gedacht, und die Bilder der verschneiten Landschaft machten beste Werbung für das Engadin. (sda)

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