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Langlauf

Cologna erreicht sein Minimalziel

Dario Cologna und Laurien van der Graaff scheiden im Val di Fiemme in den Viertelfinals im Klassisch-Sprint aus. Immerhin holen sie in der 6. Etappe der Tour de Ski ein paar Bonussekunden.
Punktlandung im Prolog der 6. Etappe der Tour de Ski im Val di Fiemme: Dario Cologna erreichte als 29. mit drei Hundertsteln Reserve die Viertelfinals des Klassisch-Sprints
Bild: KEYSTONE/URF

Das Minimalziel erreichte Dario Cologna mit der Qualifikation für die Sprint-Viertelfinals im klassischen Stil im Val di Fiemme, mehr aber auch nicht. Als 29. holte er nur vier Bonussekunden, und weil einige der direkten Konkurrenten wie Sjur Röthe oder Iivo Niskanen überraschend sogar die Halbfinals erreichten, konnte er seine Position im Gesamtklassement nicht verbessern.

Cologna nimmt den Aufstieg auf die Alpe Cermis, der erstmals als Massenstartrennen ausgetragen wird, als Gesamt-Zehnter mit einer knappen Minute Rückstand auf den viertplatzierten Paal Golberg in Angriff. Das Podest war schon länger kein Thema mehr; um den Gesamtsieg liefern sich der norwegische Titelverteidiger Johannes Hösflot Klaebo, der mit dem Tagessieg wieder die Führung übernahm sowie die Russen Alexander Bolschunow (1 Sekunde zurück) und Sergej Ustjugow (15 Sekunden zurück) einen Sekunden-Krimi. Der als starker "Bergsteiger" bekannte Ustjugow dürfte die besten Karten auf den zweiten Gesamtsieg nach 2017 in der Hand halten.

Tagespodest im Visier

Auch Dario Cologna hat aber am Sonntag noch Ziele. Der vierfache Toursieger strebt einen Podestplatz im Tagesklassement an. "Der Massenstart führt sicher zu einem viel hektischeren Rennen, es wird wichtig sein, in einer guten Position zu sein, wenn es in den Aufstieg geht", erklärte der 33-jährige Bündner nach dem Sprint. "Der Kampf um den Tagessieg ist so aber sicher interessanter." Er glaubt auch nicht, dass Klaebo, Bolschunow und Ustjugow zu den Schnellsten gehören werden. "Es gilt andere zu schlagen. Am liebsten ist mir natürlich immer das Podest als Ziel."

Allerdings nicht in einem Sprint wie am Samstag. Da galt es für Cologna nicht zuletzt auch, etwas Energie für den Sonntag zu sparen. "Ich hatte im Prolog ein gutes Gefühl und habe ja gut kalkuliert", meinte er lachend. So gut, dass er die Qualifikation für die Viertelfinals um drei Hundertstel schaffte. Im Viertelfinal reihte sich der Münstertaler dann bewusst in den hinteren Positionen ein, weil "es auf dieser Strecke fast unmöglich ist, vorne wegzulaufen". Auf der Zielgerade fehlte Cologna die nötige Sprintstärke, um noch an Konkurrenten vorbeizuziehen. Das gleiche gilt für Ueli Schnider, der als 24. bester Schweizer und damit ziemlich zufrieden war.

Ob Cologna nun auf der Alpe Cermis noch einen Podestplatz in der Tageswertung herausholen könne, sei schwierig zu beurteilen. Er gab sich aber durchaus zuversichtlich. "Ich bin hier meist gut bergauf gekommen", stellte er fest. Gleichzeitig warnte er auch: "Es gibt sicher ein paar Spezialisten, die noch einiges leichter sind als ich." Entscheidend dürfte sein, wer die Strapazen mit sieben Rennen in neun Tagen am besten verkraftet hat.

Van der Graaffs verpasste Chance

Laurien van der Graaff verpasste mit einem 15. Platz im Klassisch-Sprint eine Chance. Am Ende fehlte ihr als Dritter ihres Laufs eine Zehntelsekunde für den erstmaligen Einzug in einen Halbfinal in dieser Saison. Die 32-jährige Bündnerin hatte vieles richtig gemacht, lief taktisch gut und kam mit viel Schwung auf die Zielgeraden. Dort wurde sie aber hinter der nicht voll durchziehenden Maja Dahlqvist etwas eingebremst und kam so nicht mehr an der norwegischen Tour-Titelverteidigerin Ingvild Flugstad vorbei.

"Das war eine verpasste Möglichkeit, denn die Form ist gut und das Material stimmte auch", meinte die Davoserin etwas zerknirscht. Am Sonntag geht es für die Sprinterin im Aufstieg auf die Alpe Cermis nur noch ums erstmalige Ankommen im Ziel der Tour de Ski. "Wenn ich ankomme, kann ich stolz darauf sein", meinte die aktuell 26. der Gesamtwertung.

Der Kampf um den Toursieg verspricht wie bei den Männern Hochspannung und ein Duell Norwegen gegen Russland. Therese Johaug dominiert in diesen Tagen nicht wie erwartet und muss hart um ihren dritten Gesamtsieg nach 2014 und 2016 kämpfen. Die letzten drei Jahre war die Norwegerin nicht dabei, zunächst zweimal wegen einer Dopingsperre, letztes Jahr verzichtete sie wegen der Vorbereitung auf die WM. Dank ihrem Halbfinal-Einzug im wie in Lenzerheide von der Slowenin Anamarija Lampic gewonnenen Sprint verteidigte sie die Führung aber knapp.

Johaug geht mit drei Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Astrid Uhrenholdt Jacobsen in das abschliessende Massenstart-Rennen auf die Alpe Cermis. Mit ebenfalls nur 14 respektive 23 Sekunden Rückstand folgen die Russin Natalia Neprjajewa und Östberg. Leichtgewicht Johaug bleibt aber die erste Sieganwärterin. (sda)

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