notifications
Langlauf

Davos für die Schweizer ein gutes Pflaster

Die Schweizer Langläufer warten in dieser Saison noch auf den ersten Podestplatz. In Davos sind die Voraussetzungen fast ideal. Die Athleten erwartet (endlich) ein winterliches Paradies.
Dario Cologna vor seiner Heimloipe: Bereits für ein Spitzenresultat am Sonntag über 15 km
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Wie meist sind die Schweizer Langläufer - allen voran die Aushängeschilder Dario Cologna und Nathalie von Siebenthal - eher verhalten in die Saison gestartet. Oft bedeutete dann der Heim-Weltcup in Davos der Beginn der Wende. Darauf hoffen alle Beteiligten auch diesmal. Der grosse Tag von Cologna und von Von Siebenthal kommt allerdings erst am Sonntag.

Der vierfache Olympiasieger entschied sich schon früh zum Verzicht auf den Sprint am Samstag. "Zum einen denke ich, dass ich derzeit kaum eine Chance auf das Überstehen der Qualifikation habe", erklärte Cologna am Freitag in Davos. Weiter hat ihm der Kälteeinbruch den Entscheid erleichtert. "Es ist sicher besser, wenn ich meine Lunge schone."

Bei den Männern darf im Sprint nicht mit einem Schweizer Spitzenergebnis gerechnet werden. Jovian Hediger spürt im Skating-Stil noch immer den Trainingsrückstand nach seiner Hüftoperation, und Roman Schaad missriet der Einstieg in den Weltcup gründlich.

Mehr darf man von den Frauen erwarten. Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich haben in den letzten Jahren die Qualifikation immer überstanden. Das gelang ihnen auch beim ersten Skating-Sprint der Saison in Lillehammer. Dort scheiterte die Luzernerin Fähndrich nur knapp, weil sie "taktisch ein paar kleine Fehler" machte. Van der Graaff hatte Pech, nachdem sie bereits beim Start aus der Stockschlaufe gerutscht war und diesen nicht mehr richtig zu greifen bekam. Sie sagt, dass ihre Form "gut, aber noch nicht top" sei. Die 31-jährige Davoserin, die letzten Winter ihre ersten zwei Weltcupsiege feierte, schaffte auf ihrer Heimstrecke bereits zweimal den Einzug in den Final der besten sechs, letztmals allerdings vor vier Jahren.

Cologna fühlt sich nicht unter Druck

Die besseren Chancen auf ein Schweizer Spitzenresultat besteht am Sonntag über 15 (Männer) respektive 10 km. "Das Ziel ist immer ein Podestplatz", macht Dario Cologna aus seinen Ambitionen keinen Hehl. Dreimal war er in seiner Wahlheimat schon Zweiter, ganz zuoberst aufs Treppchen reichte es ihm noch nie. "Es wäre natürlich schön, wenn ich diese Lücke in meinem Palmarès noch schliessen könnte", gibt er zu. "Aber ich kann auch ohne gut leben." Er fühle vor dem Heimrennen keinen speziellen Druck. Und: "Es ist hier nicht meine Lieblingsstrecke." Cologna fehlen auf der Flüela-Loipe die Rhythmuswechsel.

Cologna fühlt sich ähnlich in Form wie vor einem Jahr, als er in Davos Fünfter wurde. Sein grösserer Fokus liegt aber auf der Tour de Ski, die nach Weihnachten beginnt und bei der er der Rekordsieger und Titelverteidiger ist. "Letztes Jahr kam ich mit einem 5. Platz als Bestresultat an die Tour de Ski, diesmal habe ich bereits einen vierten", meinte der 32-Jährige aus dem Val Müstair mit einem Lächeln. "Das heisst natürlich nicht, dass ich nun auf jeden Fall wieder gewinne."

Weniger zufrieden mit ihrem Formstand ist Nathalie von Siebenthal. Das Energiebündel aus dem Berner Oberland bezeichnet ihren Saisoneinstieg trocken als "schlecht". Das ist allerdings nichts Neues. Und hinderte sie nicht daran, in Davos zuletzt zwei Spitzenresultate (2016 als 6., letztes Jahr als 5.) einzufahren. "Zuhause ist es ein ganz anderes Gefühl", freut sie sich auf den Heimauftritt. (sda)

Kommentare (0)