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Ski alpin

Ramon Zenhäuserns gefühlter Sieg

Die Schweizer nutzen in Adelboden ihr Slalom-Hoch nicht zum erhofften Podestplatz, aber zum besten Ergebnis seit mehr als zehn Jahren. Besonders Ramon Zenhäusern freut sich.
Ramon Zenhäusern lässt sich feiern
Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Er sah ein bisschen aus wie ein begossener Pudel, sein breites Grinsen aber verriet, dass Ramon Zenhäusern mehr als glücklich über diesen 5. Platz am legendären Chuenisbärgli war. Im Dauer-Schneeregen liess sich der 2-Meter-Mann aus dem Wallis von den 11'000 Zuschauern feiern, die den Bedingungen trotzten. Danach sagte er: "Ich bin nass bis auf die Unterhose, aber sehr glücklich." Stolz präsentierte er seine Trophäe, eine verzierte Kuhglocke. "Ein wunderschönes Andenken, genauso schön wie die Olympiamedaille", kommentierte der Slalom-Olympiazweite von Pyeongchang.

Als Neunter war Zenhäusern in den zweiten Lauf gegangen. Er griff voll an, es ging auf. Eine Sekunde Vorsprung hatte er im Ziel. "Reicht das für den Sprung auf das Podest?" schoss es Zenhäusern durch den Kopf. Die Abstände nach dem ersten Lauf waren nicht allzu gross, seine Fahrt sehr gut. Es reichte ihm um 26 Hundertstel nicht, was Zenhäuserns Freude nicht trübte: "Ich will mich nicht beklagen. Mit einer Sekunde Vorsprung ins Ziel zu kommen in Adelboden, ist etwas vom Schönsten. Und so viele 5. Plätze hatte ich noch nicht", sagte der Walliser, der seit seiner Daumen-Operation kurz vor Weihnachten mit einer speziellen Schiene an der Hand fährt, die ihn beim Start noch etwas behindert.

Mit den Plätzen 5 und 8 sorgten Ramon Zenhäusern und Daniel Yule für das beste Schweizer Slalom-Resultat in Adelboden seit dem Sieg von Marc Berthod vor elf Jahren. Nach dem ersten Lauf wäre indes noch mehr möglich gewesen. Obwohl Loïc Meillard ausschied, schafften es gleich vier Schweizer in die Top 10. Dazu war dank Tanguy Nef (24.) ein fünfter im zweiten Lauf vertreten. Mit Reto Schmidiger, der am Morgen mit Startnummer 38 auf den 7. Platz gefahren war, und Luca Aerni schieden in der Entscheidung aber jene beiden aus, die ein gutes Ergebnis besonders nötig gehabt hätten. Und letztlich erhielt auch Tanguy Nef keine Punkte, weil er am Nachmittag zweimal zurücksteigen musste und zu viel Rückstand hatte.

Zenhäusern freute sich derweil über seine vierte Top-5-Klassierung im Slalom-Weltcup, Yule durfte trotz suboptimaler Fahrt im zweiten Lauf festhalten: "Rang 8 ist okay. Er bedeutet, dass ich konstant bin." Der 25-Jährige klassierte sich in all seinen sechs Rennen des Winters in den Top Ten. (sda)

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