notifications
Ski alpin

Dominik Paris wird endlich belohnt

Seit Jahren zählt Dominik Paris zur Elite im Speedbereich. Auf die Krönung seiner Karriere muss er aber lange warten. In Are gelingt ihm das verspätete Meisterstück.
Dominik Paris darf sich feiern lassen
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Wenn es wirklich schwierig ist, blüht er erst richtig auf. Dominik Paris, der weit über 100 kg schwere Brocken aus dem Südtirol, einer der Unerschrockensten im Feld der Abfahrer. Und schwer war dieser Super-G, ohne Fehler kam kaum einer durch; auch Paris nicht.

"Kurz vor dem Ziel habe ich nach einem Patzer Geschwindigkeit verloren, deshalb war ich mir meiner Sache lange nicht sicher", bekannte Paris hinterher, als endlich alles klar war und er sich seines ersten grossen Titels erfreuen durfte. Als dritter Italiener wurde er Weltmeister im Super-G; zwölf Jahre nach dem Überraschungs-Erfolg von Patrick Staudacher (ebenfalls in Are) und acht Jahre nach Christof Innerhofer.

"Ich konnte noch beobachten, wie Beat (Feuz) Schwierigkeiten hatte. Aber ich habe mir dann gesagt: Letztlich gibt es halt doch nur eines und das ist Vollgas." Mit Nummer 3 legte Paris eine Bestmarke vor, die von niemandem mehr geschlagen wurde. "Befürchtungen, dass es wieder einmal nicht reichen würde, hatte ich aber lange", bekannte Paris, denn "so nach Nummer 20 drückte plötzlich die Sonne durch."

"Hauptsache laut"

Es hätte durchaus zur Disziplin gepasst, wäre es noch zu einem Umsturz gekommen. Im Weltcup gab es in diesem Winter in fünf Rennen fünf verschiedene Sieger, nicht weniger als 11 Fahrer schafften es zumindest ein Mal aufs Podium. Doch in Are blieb es letztlich beim Sieg des 'Domme', wie Paris gerufen wird. Endlich - ist man geneigt zu sagen. Denn einer wie er, der vor allem auf den selektiven Hängen wie in Kitzbühel oder in Bormio gewinnt, der verdient sich die Auszeichnung als Weltmeister ganz besonders.

Seine bisherige Ausbeute an grossen Anlässen, Abfahrts-Silber an der WM 2013 in Schladming, nahm sich für einen Crack wie ihn sehr bescheiden aus. Doch nun besitzt auch Paris eine Goldmedaille. Immerhin 29 Jahre alt musste er dafür werden und Papa dazu. Im Juli des Vorjahres wurde Paris Vater eines Sohnes. Dieses Ereignis wird ihn vielleicht etwas zähmen, zumal es Paris auch neben der Piste gerne etwas wilder mag. Der Südtiroler ist Sänger einer Heavy-Metal-Band, die auch schon ein Album produziert hat. Worauf es ihm bei der Musik besonders ankommt, ist in zwei Worten schnell erklärt: "Hauptsache laut". (sda)

Kommentare (0)