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Eiskunstlauf

Walker patzt, Chen behält die Nerven

Stéphane Walker verpasst an den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Mailand als 27. die Kür um 2,34 Punkte. Die beste Leistung zeigt der Amerikaner Nathan Chen.
Stéphane Walker kann an den Weltmeisterschaften nicht seine beste Leistung abrufen
Bild: KEYSTONE/EPA ANSA/DANIEL DAL ZENNARO

Das Scheitern war für Walker insofern umso enttäuschender, als er den Sprung in die Top 24 mit einem soliden Auftritt problemlos geschafft hätte. Stattdessen stürzte der Walliser gleich zu Beginn beim Dreifach-Axel. Alleine mit diesem Missgeschick verlor er gut vier Punkte. Bei der Kombination Dreifach-Lutz/Dreifach-Toeloop war der zweite Sprung unterrotiert, was ihn ebenfalls mehr als zwei Punkte kostete. Die Landung nach dem Dreifach-Rittberger hätte ebenfalls besser sein können - wie auch die letzte Pirouette.

All das war zuviel, um bei der vierten Teilnahme an Weltmeisterschaften zum zweiten Mal nach Rang 23 bei der Premiere 2014 die Kür zu erreichen. Mit 65,79 Punkten blieb er deutlich unter seiner im November 2016 in Warschau aufgestellten Bestleistung (70,58). Es würde nicht erstaunen, wenn es Walkers letzter Start an internationalen Meisterschaften gewesen wäre. Sein grosses Ziel in dieser Saison war die erstmalige Teilnahme an Winterspielen, der Traum zerschlug sich jedoch. Ausserdem ist er doch schon 27 Jahre alt.

Chens Nerven hielten diesmal

Nathan Chen war das Kurzprogramm an den Winterspielen in Pyeongchang mit Platz 18 komplett misslungen. Dank der besten Kür verbesserte sich der Amerikaner immerhin noch in den 5. Schlussrang. Diesmal hielten im ersten Wettkampfteil mit zwei Vierfach-Sprüngen die Nerven, zeigte er nur kleine Schwächen. Die Chancen auf die erste WM-Medaille sind also sehr gut. Mit 101,94 Punkten beträgt Chens Vorsprung auf den zweitplatzierten Russen Michail Koljada 1,86 Punkte. Dritter ist mit Vincent Zhou (96,78) ein weiterer Amerikaner. Der japanische Olympia-Zweite Shoma Uno (94,26) musste sich mit Platz 5 begnügen. Eine sehr gute Leistung zeigte der Lette Deniss Vasiljevs (9./84,25), der von Stéphane Lambiel trainiert wird.

Savchenko/Massot eine Klasse für sich

Nach dem Olympiasieg sicherten sich die deutschen Paarläufer Aljona Savchenko/Bruno Massot in Mailand auch den WM-Titel. Für Savchenko war es bereits die sechste WM-Goldmedaille, allerdings die erste mit Massot, mit dem sie die dritte Saison bestreitet.

Savchenko/Massot zeigten eine atemberaubende Kür ohne jeglichen Makel. In zwei der fünf Programmkomponenten - bei der Interpretation der Musik und der Präsentation - erhielt das Duo die maximale Punktzahl 10. Insgesamt erzielten Savchenko/Massot in der Kür 162,86 Punkte, womit sie den eigenen, an den Winterspielen in Pyeongchang erzielten "Weltrekord" um 3,55 Punkte verbesserten. Auch das Total von 245,84 Punkten hatte zuvor noch kein Paar erreicht - die bisherige Bestmarke der Russen Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow betrug 237,71 Punkte.

Silber ging an die russischen Europameister Jewgenia Tarassowa/Wladimir Morosow (225,53), Bronze an Vanessa James/Morgan Cipres aus Frankreich (218,36). Für letztere war es der erste WM-Podestplatz überhaupt. Zuvor waren die beiden an Weltmeisterschaften nie über Rang 8 hinausgekommen. (sda)

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