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Eiskunstlauf

Chen holt überlegen WM-Gold

Nathan Chen deklassiert die Konkurrenz an den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Mailand. Der 18-jährige Amerikaner triumphiert vor dem Japaner Shoma Uno und dem Russen Michail Koljada.
Nathan Chen war in Mailand eine Klasse für sich
Bild: KEYSTONE/EPA ANSA/ROBERTO BREGANI

In Abwesenheit des am Fuss verletzten Olympiasiegers Yuzuru Hanyu war Chen in der Kür eine Klasse für sich. Der Schützling von Erfolgscoach Rafael Arutunian (trainierte unter anderen Michelle Kwan) zeigte nicht weniger als sechs Vierfach-Sprünge, wovon die ersten vier sauber waren. Chen war schon an den Winterspielen in Pyeongchang in der Kür der Beste gewesen, hatte jedoch wegen eines total verpatzten Kurzprogramms (18.) als Fünfer eine Medaille verpasst. Nun gab es für ihn mit dem ersten WM-Titel doch noch Grund zum Jubeln.

Chen realisierte mit 321,40 Punkten ein Total, das bislang einzig Hanyu (330,33) übertroffen hatte und das auch an den Winterspielen zu Gold gereicht hätte. Die persönliche Bestleistung verbesserte er um beinahe 14 Punkte. Während sich Chen in Mailand in Topform präsentierte, konnte dessen grösster Konkurrent, Shoma Uno, sein Potenzial nicht mehr abrufen. Der japanische Olympia-Zweite blieb trotz des Gewinns der Silbermedaille weit unter seinen Möglichkeiten und verlor sagenhafte 47,63 Punkte auf Chen.

Mit dem gleichen Total von 273,77 Punkten wäre Uno, schon vor einem Jahr WM-Zweiter, in Pyeongchang lediglich Siebenter geworden. Das sagt einiges aus über das Niveau an diesen Weltmeisterschaften. Wie Chen stand auch der drittplatzierte Michail Koljada (272,32) zum ersten Mal auf dem WM-Podest.

Eine sehr starke Leistung zeigte Deniss Vasiljevs, der von Stéphane Lambiel betreut wird und in Champéry im Wallis trainiert. Der 18-jährige Lette belegte dank einer persönlichen Bestmarke (254,86) den 6. Platz.

Papadakis/Cizeron triumphieren im Eistanz

Im Eistanz wurden Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron ihrer Favoritenrolle gerecht. Das französische Duo stellte sowohl in der Kür (123,47) als auch mit dem Total (207,20) einen "Weltrekord" auf und gewann zum dritten Mal nach 2015 und 2016 die WM-Goldmedaille. An den Winterspielen hatten sich Papadakis/Cizeron hauchdünn den Kanadiern Tessa Virtue/Scott Moir geschlagen geben müssen, die in Mailand fehlten und wohl keine Wettkämpfe mehr bestreiten werden.

Die weiteren WM-Podestplätze sicherten sich die Amerikaner Madison Hubbell/Zachary Donohue (196,64) und die Kanadier Kaitlyn Weaver/Andrew Poje (192,35). (sda)

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