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Kunstturnen

Überzeugende Schweizer in der Qualifikation

Die Schweizer Kunstturner überzeugen an der EM in Glasgow in der Qualifikation. Das Team von Bernhard Fluck erreicht als Vierter souverän den Teamfinal vom Samstag sowie vier Gerätefinals.
Oliver Hegi erreicht am Reck und auch am Barren den Gerätefinal
Bild: KEYSTONE/EPA/MIRCEA ROSCA

Oliver Hegi (Reck und Barren), Taha Serhani (Reck) und der EM-Debütant Henji Mboyo (Barren) kämpfen am Sonntag in den Gerätefinals um die Medaillen. Damit übertraf das Trio die Erwartungen des Schweizerischen Turnverbands, der drei Gerätefinals als Ziel vorgegeben hatte.

Erster Anwärter auf eine mögliche Schweizer Medaille ist Teamsenior Hegi. Der 25-jährige Aargauer wurde seiner Leaderrolle gerecht, auch wenn er nur an drei Geräten zum Einsatz kam. Sowohl am Barren als auch auch am Reck zog er souverän in den Final der Top 8 ein, obwohl ihm am Reck ein Fehler unterlaufen war. Eine weitere Chance auf einen Final hatte Hegi zum Auftakt des Wettkampfs mit einem Sturz am Pauschenpferd vergeben.

Bereits am Samstag werden die Medaillen bei den Teams verteilt. Dort darf von Edelmetall geträumt werden, klassierten sich die Schweizer doch nur einen Punkt hinter dem auf Platz 3 liegenden Deutschland. "Eine totale Überraschung", sagte Hegi.

Nicht alles perfekt

Trotz der letztlich ausgezeichneten Klassierung war dem jungen Schweizer Team nicht alles nach Wunsch gelaufen. Neben Hegi hatte auch Mboyo beim Roche am Sprung einen Sturz zu verzeichnen. Und auch am Pauschenpferd, an den Ringen und am Reck schlichen sich beim 19-jährigen Zürcher, der als einziger der fünf Schweizer einen Mehrkampf bestritt, einige Unsauberkeiten ein. Am Barren trumpfte Mboyo dann aber gross auf. Dass er gleich den Einzug in seinen ersten Gerätefinal schaffte, damit hatte im Vorfeld keiner gerechnet.

Eine starke Leistung boten auch Serhani, der am Reck Verpasstes nachholte und ebenfalls um die Medaillen kämpft, und Benjamin Gischard, der aufgrund von Kniebeschwerden auf einen Einsatz an seinen Paradegeräten Sprung und Boden verzichtete. Noe Seifert, der wie Mboyo erstmals an internationalen Titelkämpfen im Einsatz stand, blieb ohne grossen Fehler.

Ohne Bronze-Trio von 2016

Der Wettkampf in der SSE-Hydro-Arena stellte einmal mehr unter Beweis, über welche Breite inzwischen der STV bei den Männern verfügt, hatte die Schweizer Riege in Schottland doch einige namhafte Absenzen zu beklagen. Pablo Brägger, der Europameister von 2017 am Reck, musste ebenso auf einen Start verzichten wie der dreifache EM-Medaillengewinner Christian Baumann. Eddy Yusof zog sich in der Vorbereitung auf die EM einen Fussbruch zu.

Das Trio gehörte 2016 zum Quintett, das in Bern mit Bronze für die erste Schweizer Team-Medaille an einer EM gesorgt hatte. Die Wiederholung des Erfolgs von 2016 am Samstag wäre eine Sensation - aber Träumen ist erlaubt. (sda)

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