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Kunstturnen

Oliver Hegi erfüllt sich einen Bubentraum

Als sechster Schweizer Turner nach Jack Günthard und Ernst Fivian in den Fünfzigerjahren, Daniel Giubellini und Donghua Li in den Neunzigerjahren sowie Pablo Brägger 2017 gewann Oliver Hegi EM-Gold.
Oliver Hegi stolz an der Siegerehrung mit der Goldmedaille
Bild: KEYSTONE/AP/DARKO BANDIC

Und als erst vierter Schweizer nach Max Benker, Günthard und Fivian holte er an denselben Europameisterschaften zwei Einzel-Medaillen. Der 25-jährige Aargauer äusserte sich danach zu seinem Triumph.

Oliver Hegi, was bedeutet Ihnen diese Goldmedaille am Reck?

"Sehr, sehr, sehr viel. Es ist die Medaille, von der man schon als kleines Kind geträumt hat, sie einmal in den Händen halten zu dürfen. Jetzt hat es funktioniert und ich bin überglücklich. Es ist ein unbeschreiblicher Moment."

Die beste Übung in dieser Woche hatten Sie sich für den Schluss aufgespart?

"Ja. Ich hatte in der Qualifikation und im Teamfinal jeweils den gleichen Fehler gemacht und hoffte, diesen im Reckfinal nicht mehr zu machen, was mir gelungen ist. Ich habe die Übung zwar noch nicht gesehen, denn von aussen sieht man immer noch die eine oder andere Kleinigkeit. Aber vom Gefühl her war sie super. Es war der Wahnsinn."

Was ist Ihnen nach der Landung durch den Kopf gegangen?

"Ich war nur glücklich, dass mir die Übung und damit auch der Abschluss der Titelkämpfe gelungen ist - und zwar noch besser als in den letzten zwei Wettkämpfen. Ich hatte in den letzten zwei, drei Wochen keine Reckübung mehr in den Sand gesetzt, darum war ich froh, dass mir dies ein weiteres Mal gelungen war. Der Rang war vorerst nur zweitrangig."

Vor Ihrem Sieg am Reck hatten Sie bereits Bronze am Barren gewonnen. Wie sehr hat Sie diese Medaille beflügelt?

"Der Barren war eine Bestätigung, dass ich bereit bin, dass ich in Form bin, dass ich mich gut fühle. So konnte ich voller Zuversicht und Selbstvertrauen ans Reck gehen. Zudem fiel bereits ein wenig Druck ab. Ich hatte bereits etwas geschafft und konnte ruhig in den Reckfinal gehen."

Sie haben mit Epke Zonderland den besten Reckturner der letzten Jahre auf Platz 2 verwiesen. Wie fühlt sich das an?

"Speziell. Ich weiss, was er schon alles erreicht hat und zu was er in der Lage ist. Ich hoffe, dass ich diesen Weg weitergehen und weitere Fortschritte erzielen kann, um ihm auch in Zukunft Paroli zu bieten."

Wie geht es nun weiter?

"Zuerst werde ich den Kopf etwas leeren und dann wird gefeiert. Nächste Woche haben wir es etwas ruhiger. Nachher geht es bereits wieder weiter mit dem Training im Hinblick auf die Weltmeisterschaften (Ende Oktober in Doha - die Red.)." (sda)

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