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Kunstturnen

Amerikanerin übernimmt STV-Frauen

Die Amerikanerin Wendy Bruce-Martin wird das Schweizer Frauen-Nationalteam in Zukunft betreuen.
Wendy Bruce-Martin ist die neue Cheftrainerin der Schweizer Kunstturnerinnen
Bild: KEYSTONE/STV/Thomas Ditzler

Die 48-Jährige, die seit Oktober zusammen mit Landsmann Anthony Retrosi das Team interimistisch trainiert, unterschrieb mit dem STV einen unbefristeten Vertrag.

Die Verpflichtung von Wendy Bruce-Martin sei ein wichtiger Schritt für den Neuanfang im Schweizer Frauen-Kunstturnen, sagte David Huser, der Chef Spitzensport des Turnverbandes, an einer virtuellen Medienkonferenz. Und STV-Direktorin Béatrice Wertli ergänzte: "Ziel ist es, das Kunstturnen Frauen in der Schweiz nachhaltig erfolgreich zu machen und dabei die sportliche und persönliche Entwicklung der Athletinnen ins Zentrum zu stellen."

Aus Sicht des Verbandes scheint Bruce-Martin die richtige Frau für diese Aufgabe zu sein. Die 48-Jährige überzeugte in den letzten Wochen die Verantwortlichen durch ihre Arbeit als Trainerin sowie durch ihre hohe Sozialkompetenz. "Sie hat in kurzer Zeit eine sehr gute Beziehung zu den Athletinnen aufgebaut. Die Turnerinnen sind sehr motiviert und es herrscht eine gute Stimmung im Team", sagte Huser.

Bruce-Martin war selbst ein Spitzenturnerin und gewann 1992 an den Olympischen Spielen in Barcelona mit den USA Bronze im Team-Final. Nach dem Ende ihrer aktiven Karriere war sie in ihrer Heimat als Trainerin, Choreografin, Psychologin und Mentaltrainerin tätig. "Mein Fokus in den letzten zehn Jahren lag auf dem physischen Wohlbefinden der Athletinnen." Nun verlegt sie ihren Lebensmittelpunkt in die Schweiz. "Ich gehe 'All-in'", so Martin, deren Vertrag mit dem STV unbefristet ist. "Ich werde so lange hier bleiben, wie ich gebraucht werde." Das langfristige Ziel des STV sind die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles.

Bruce-Martin wird in den nächsten Wochen in Magglingen ein Trainerteam aufbauen, aber auch der Trainingsbetrieb in den Regionen und im Juniorenbereich soll gestärkt werden. Ob und in welcher Rolle auch Giulia Steingruber im neuen Konzept Platz finden wird, ist noch offen. Die erfolgreichste Schweizer Kunstturnerin hatte nach ihrem Rücktritt Anfang Oktober Retrosi und Bruce-Martin in Magglingen assistiert. "Giulia ist so eine wichtige Person für das Schweizer Kunstturnen, für sie wird es immer einen Platz geben", so Bruce-Martin.

Offiziell tritt Bruce-Martin die Nachfolge von Fabien Martin an. Der Verband hatte sich Anfang September aus in erster Linie sportlichen Gründen vom Franzosen getrennt. Martin waren zudem von der unabhängigen Ethikkommission Verstösse gegen das Ethikreglement vorgeworfen worden. (sda)

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