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Rudern

Gmelin vor Gesamt-Weltcupsieg

Die seit den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ungeschlagene Skiff-Weltmeisterin Jeannine Gmelin kann auf dem Luzerner Rotsee zum ersten Mal den Gesamt-Weltcup gewinnen.
Skiff Jeannine Gmelin dominiert die Konkurrenz auf dem Wasser derzeit nach Belieben
Bild: KEYSTONE/AP/CHRIS O'MEARA

Von den ersten beiden Weltcup-Stationen in diesem Jahr in Belgrad und Linz-Ottensheim kehrten die Schweizer Ruderer jeweils mit drei Podestplätzen nach Hause. Eine solche Ausbeute ist auch auf dem Rotsee realistisch.

Ein Garant für eine Medaille ist Gmelin. Die 28-jährige Ustermerin ruderte bislang in einer eigenen Kategorie - in Linz distanzierte sie die Konkurrentinnen um 3,41 Sekunden und mehr. Dennoch ist sie nach wie vor von ihren Leistungen überrascht. "Ich kann es kaum glauben", sagte sie. "Schlussendlich versuche ich, mich nicht allzu stark damit zu befassen. Wenn ich das tun würde, würde ich mich nur verrückt machen. Ich sehe mich auch nicht als Weltmeisterin. Das hält mich hungrig, an die Spitze zu kommen, obwohl ich nun eigentlich dort bin."

Um einen neuen Reiz zu setzen und den Horizont zu erweitern, verzichtete Gmelin am vergangenen Wochenende auf die Schweizer Meisterschaften auf dem Rotsee und startete stattdessen an der Henley Royal Regatta. Diese gewann sie ebenfalls souverän. "Es war sehr wichtig, mal aus dem Alltagstrott zu kommen. Im Endeffekt ist es ein Schritt auf dem Weg Richtung erfolgreiche Verteidigung des WM-Titels", sagte Gmelin, für die jedes noch so kleine Detail entscheidend ist.

Den Gesamt-Weltcup zu gewinnen, würde ihr viel bedeuten. Im vergangenen Jahr war das nicht möglich, da sie wegen einer Rippenverletzung auf die Weltcup-Regatta in Poznan verzichten musste. Nun könnte sie eine weitere Lücke im Palmarès schliessen.

Röösli und Schmid zum Dritten?

Neben Gmelin streben auch Roman Röösli und Michael Schmid ihren dritten Weltcup-Podestplatz in diesem Jahr an. Röösli erreichte in Belgrad den 2. Platz im Skiff, in Linz klassierte er sich im Doppelzweier mit Nico Stahlberg trotz einer kurzen Angewöhnungszeit im 3. Rang. Von Freitag bis Sonntag bildet der 24-jährige Luzerner erneut mit Stahlberg ein Boot. "Die Abstimmung ist nun besser als in Linz, aber noch nicht perfekt", sagte Röösli. Allerdings würden sie sowieso gut miteinander harmonieren, da sie einigermassen eine gleiche Einstellung zum Ruderschlag hätten.

Europameister Schmid musste sich im nicht-olympischen Leichtgewichts-Einer zweimal bloss Jason Osborne geschlagen. Verlor der 30-jährige Luzerner in Belgrad 7,74 Sekunden auf den Deutschen, waren es in Österreich noch 2,90 Sekunden. Ist Osborne nun "fällig"? "Das Ziel ist die WM im September. Ich versuche nun einfach, weitere Fortschritte zu erzielen und an meinen Punkten zu arbeiten, konkret am Start und am Finish. Das Resultat ist das Produkt dieser Faktoren", erklärte Schmid.

Gyr erneut mit Jacquot

Mario Gyr, Olympiasieger im Leichtgewichts-Vierer, setzt das Comeback im Zweier ohne mit Paul Jacquot fort. Bei der Premiere in Linz kam das Duo nicht über den 16. Rang hinaus. "Mit 53 gemeinsamen Kilometern konnten wir nicht mehr erwarten", sagte Gyr. "Es war gut, dass wir dort starteten. Für Paul war es die erste Weltcup-Regatta. Er hat in diesen drei Rennen mehr gelernt, als wenn er zwölf Trainings mit mir gemacht hätte. Im nächsten Jahr werden Quotenplätze (für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio) vergeben. Deshalb ist es wichtig, dass wir schon jetzt Erfahrungen sammeln." Gyr ist überzeugt, dass in Luzern die Top Ten möglich sind, "wenn wir das zeigen, was wir können."

Einen Podestplatz streben Patricia Merz und Frédérique Rol im Leichtgewichts-Doppelzweier an. In Linz hatten die beiden eine solche Klassierung lediglich um zwei Hundertstel verpasst. Insgesamt sind zehn Schweizer Boote am Weltcup-Final gemeldet. (sda)

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