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Beachvolleyball

Olympia-Saison mit Fragezeichen

Mit einem Vier-Sterne-Turnier starten die besten Beachvolleyball-Duos heute in Doha nach über einem Jahr Pause in die diesjährige World Tour. Wegen der Corona-Pandemie ist die Unsicherheit gross.
Heute beginnt in Doha die World Tour der Beachvolleyballer. Für Joana Heidrich (hinten) und ihre Kolleginnen ist die Unsicherheit in dieser Saison gross
Bild: KEYSTONE/EPA/TOMS KALNINS

DAS ERSTE KRÄFTEMESSEN NACH ÜBER EINEM JAHR.

Letztmals spielten alle Top-Teams der Welt am World-Tour-Final im September 2019 gegeneinander. In Doha trifft sich die internationale Elite also zum ersten Kräftemessen nach rund eineinhalb Jahren wieder. Entsprechend offen scheint die Ausgangslage. Mit Ausnahme der Australier, die nicht ausreisen durften, stehen bei beiden Geschlechtern alle Top-Teams am Start. "Der Abgleich mit den besten Teams ist sehr wichtig, damit wir wissen, wo wir ungefähr stehen", so Sebastian Beck, der neue Direktor Beachvolleyball bei Swiss Volley.

WIE GEHT DIE SAISON WEITER?

Doha ist das bisher einzige Turnier, das der Internationale Verband FIVB fix angesetzt hat. Der weitere Kalender ist wegen der Corona-Pandemie völlig offen, die Veranstalter kämpfen alle mit grossen Problemen. "Wir gehen sehr davon aus, dass die FIVB bald einen Kalender präsentiert. Aber es herrscht grosse Ungewissheit", so Sebastian Beck. Im Raum stehen Turniere im April in Mexiko sowie anschliessend in Polen, Russland und Tschechien. Das traditionelle Turnier in Gstaad ist vom 6. bis 11. Juli vorgesehen. Angesetzt ist für die besten Europäer zudem eine EM in Wien unmittelbar nach dem Olympia-Turnier von Tokio.

DAS RENNEN UM DIE OLYMPIA-TICKETS.

Bis Mitte Juni läuft gemäss aktuellem Plan der FIVB die Olympia-Qualifikation. Weil unklar ist, wie viele Turniere noch folgen, kommt dem mit strikten Schutzmassnahmen durchgeführten Event in Katar eine noch grössere Bedeutung zu. Während die Schweizer Frauen-Teams Nina Betschart/Tanja Hüberli (Nummer 7) und Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré (Nummer 12) im Olympia-Ranking gut dastehen, ist das Männer-Duo Mirco Gerson/Adrian Heidrich dringend auf Punkte und damit in Doha auf ein gutes Resultat angewiesen.

DIE FORM DER SCHWEIZER TOP-DUOS.

Nach der langen Pause wissen auch die Schweizer Topteams nicht genau, wo sie stehen. "Beeinflussen konnten wir das Training in den letzten Monaten. Und da haben wir unsere Arbeit gemacht", so Sebastian Beck. "Auf alles andere sind wir auch gespannt." Vor einem Monat gewannen die Schweizer Männer mit Gerson/Heidrich und Florian Breer/Marco Krattiger "The Nations Clash" in Düsseldorf, ein Einladungsturnier mit einer Art Davis-Cup-Format, gegen namhafte europäische Konkurrenz. Die Frauen wurden Zweite. Letztes Jahr hatten Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré bei einem der wenigen Ernstkämpfe mit EM-Gold geglänzt. Für Breer/Krattiger verzögert sich der Saisonstart aufgrund eines positiven Corona-Tests bei Krattiger in Doha.

DER AUFREGER IM VORFELD.

In Doha gastierte die World Tour schon öfters für Männer-Turniere. Dieses Jahr findet im islamischen Wüsten-Emirat erstmals auch ein grosses Frauenturnier statt, was für grosse Aufregung in Bezug auf die Kleiderordnung sorgte. Die Gastgeber schrieben zuerst eine knie- und schulterbedeckende Kleidung vor. Nach heftiger Kritik und dem Rückzug des deutschen Topduos Karla Borger/Julia Sude verkündete die FIVB eine Rücknahme der Vorschrift. Sport-Bikinis sind nun wieder erlaubt, Borger/Sude ziehen ihren Boykott aber dennoch durch. (sda)

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