Sie wussten vor dem Turnier nicht so recht, wie sie die Aufregung nach ihrem 4. WM-Rang in Hamburg verkraften würden. Doch der Effort der Vorwoche scheint Betschart/Hüberli gar zusätzliche Kräfte zu verleihen. Jedenfalls überzeugen sie auch im Berner Oberland ohne Abstriche.
Mit einem 21:15, 13:21, 17:15 gegen die als Nummer 10 gesetzten Brasilianerinnen Barbara/Fernanda qualifizierten sich Betschart und Hüberli zum ersten Mal in ihrer Karriere in Gstaad für die Runde der letzten 8. Gegen Barbara/Fernanda hatten die Zentralschweizerinnen bereits an der WM in den Viertelfinals in drei Sätzen gewonnen.
In den Viertelfinals treffen Betschart/Hüberli, die im Berner Oberland als letztes Team die Schweizer Farben vertreten, auf Andrea Strbova/Natalia Dubovcova. Gegen die Slowakinnen spielten sie an der WM ebenfalls - und siegten in den Sechzehntelfinals ebenfalls in drei Sätzen.
Das Déjà-vu von Gerson/Heidrich
Die anderen beiden Schweizer Duos schieden am Freitag aus. Mirco Gerson und Adrian Heidrich unterlagen im Achtelfinal den Brasilianern Saymon/Guto äusserst knapp in drei Sätzen (21:19, 15:21, 13:15). Nach der Niederlage sahen sich die beiden Schweizer unweigerlich ans letzte Jahr erinnert. Bereits 2018 gewannen sie in Gstaad ihre Gruppe und verloren sie danach den Achtelfinal.
Der grosse Unterschied: Damals waren sie gegen die Amerikaner Phil Dalhausser/Nicholas Lucena beim 14:21, 13:21 chancenlos geblieben. Dieses Mal fehlten nur zwei Punkte zum ersten Viertelfinal-Einzug auf höchster Stufe. Entsprechend überwog zumindest im ersten Moment die Enttäuschung und der Ärger. Grundsätzlich ist ein 9. Rang für das beste Schweizer Männer-Team, das erst in seiner zweiten gemeinsamen Saison steht, aber noch immer eine gute Klassierung.
Rückschlag für Heidrich/Vergé-Dépré
Zuvor war Adrian Heidrichs Schwester Joana zusammen mit Anouk Vergé-Dépré in den Sechzehntelfinals an Barbara/Fernanda gescheitert. Heidrich/Vergé-Dépré führten im ersten Satz 19:18 und mussten sich danach noch 19:21 geschlagen geben. Im zweiten Durchgang verloren die Zürcherin und ihre Berner Partnerin komplett den Faden (9:21). Bereits am Vortag gegen die Tschechinnen Hermannova/Slukova waren Heidrich/Vergé-Dépré nach einem guten Beginn eingebrochen.
Der Sechzehntelfinal war sinnbildlich für die bisher durchzogene Saison von Heidrich/Vergé-Dépré. Die Schweizerinnen kämpfen nach der langen Verletzungspause von Heidrich um den Anschluss an die Weltspitze. Nach zuletzt drei Achtelfinal-Vorstössen erlitten sie ausgerechnet am Heimturnier einen zumindest resultatmässigen Rückschlag. (sda)
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