notifications
Volleyball

Das Ende einer Ära: Volero auf Abschiedstour

Mit dem Viertelfinal-Heimspiel in der Champions League gegen Vakifbank Istanbul starten die Volleyballerinnen von Volero Zürich am Donnerstag zu ihrer Abschiedstour in der Schweiz.
Die Spielerinnen von Volero Zürich wollen in der Champions League nochmal brillieren
Bild: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

"Die letzte Chance, in Zürich Weltklasse-Volleyball zu geniessen!" Mit diesem Satz bewirbt Volero die Partie gegen die Türkinnen. Die Zürcher Startruppe lädt nach zehn Kampagnen zum letzten Champions-League-Heimspiel ein. Sollte das Team gegen das klar favorisierte Vakifbank wider Erwarten den Halbfinal-Einzug schaffen, würde das Finalturnier der Top 4 in Bukarest ausgetragen.

Unabhängig vom Ausgang also hat die Partie den Charakter eines Abschieds. So wird es Volero in den kommenden Wochen noch öfters gehen. Am Samstag in einer Woche (31. März) bestreitet Volero den letzten Cupfinal, Mitte März beginnt - sofern für Volero sportlich alles nach Plan läuft - der letzte Playoff-Final.

So schnell Volero 2004 auftauchte und eine neue Ära mit aktuell je 12 Meistertiteln und Cupsiegen in 13 Jahren lancierte, so schnell verabschiedet sich der Klub nun wieder. Wobei nicht der gesamte Klub, sondern "nur" das Profiteam künftig für Le Cannet an der französischen Mittelmeerküste antritt. Die Geschäftsstelle und eine Nachwuchsakademie bleiben Zürich erhalten.

Präsident Stav Jacobi trat 2003 in den damaligen NLB-Klub ein mit der Vision, eines Tages die Champions League zu gewinnen. Für seinen Traum investierte er viel - viel Zeit und vor allem viel Geld. Vergeblich. Nur einmal, gleich bei der ersten Teilnahme in der Saison 2006/2007, bestritt Volero in der Königsklasse einen Halbfinal. Als Gastgeber hatte sich das Team aber nicht dafür qualifizieren müssen.

Auf sportlichem Weg scheiterte Volero Mal für Mal, zuletzt viermal in Folge in den Viertelfinals. Und viel deutet darauf hin, dass erneut dieselbe Runde Endstation bedeutet. Wie bereits 2016 und 2017 heisst der Viertelfinal-Gegner Vakifbank Istanbul. Die Türkinnen sind das, was Jacobi mit seinem Volero gerne sein möchte: der weltbeste Klub.

Weil die Zürcherinnen in der NLA seit 14 Jahren zu wenig gefordert werden und er deshalb seinem Traum nicht näher kommt, versucht Jacobi sein Glück nun in Südfrankreich. In einer stärkeren Liga, als die NLA es ist, will er seine Equipe nun antreten lassen und sich die Grundlage erarbeiten, um sich seinen Traum eines Tages doch noch zu erfüllen.

Volero vertrat die Schweiz auf der internationalen Volleyball-Bühne jahrelang erfolgreich. Die Zeiten, in denen Schweizer Teams in der Champions League für Furore sorgen, dürften vorerst vorbei sein - wie in der Vor-Volero-Zeit. Schon damals gab es echte Volleyball-Weltklasse ausserhalb der Freundschaftsturniere in Montreux (Volleymasters) und Basel (Topvolley) nicht zu sehen. (sda)

Kommentare (0)