notifications
Volleyball

Der Vorhang fällt – wohl auch für das geplante NLB-Team

Das NLA-Frauenteam von Volley Top Luzern verabschiedet sich mit einer 0:3-Niederlage gegen Lugano vom Heimpublikum. Die geplante NLB-Mannschaft steht auf wackligen Füssen.
Trainer Dario Bettello nimmt seine letzte Auszeit bei Volley Top Luzern.
Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 19. März 2017)
Bedrückte Stimmung bei den Luzernerinnen Korina Perkovac, Dijana Radulovic und Vera Bachmann (von links).
Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 19. März 2017)

Theres Bühlmann

theres.buehlmann@luzernerzeitung.ch

Sonntag, 19.30 Uhr, Bahnhofhalle Luzern. Lugano verwertete im Rahmen der NLA-Playouts der Frauen den Matchball. Und dann der Schlusspfiff. Aus. Ende. Das Team von Volley Top Luzern nahm Aufstellung, präsentierte sich zum letzten Mal dem Heimpublikum, ein letzter Blick zu den Fans. Es gab herzlichen Applaus und eine Abschieds- und Dankesrede von Präsident Josef Wicki, ernste Gesichter bei den Spielerinnen und viel Wehmut bei Verwandten und Bekannten.

Der freiwillige Rückzug in die NLB (Ausgabe vom 2. März) war auch an diesem Abend ein viel diskutiertes Thema, das bei Eltern und Fachleuten auf wenig Verständnis stösst. «Die Spielerinnen zeigten so viel Herzblut und Engagement – und nun zieht man einfach das Team zurück», sagte die enttäuschte Mutter einer Akteurin. Dann ging es ans Aufräumen: Netze abmontieren, Bälle einsammeln. Trainer Dario Bettello, der beim NLA-Verein Düdingen unterschrieben hat, schaute zum letzten Mal in der Bahnhofhalle dem Statistiker über die Schultern. Die Spielerinnen begaben sich zu ihren Familien und Freunden. Da eine Umarmung, dort ein paar tröstende Worte. «Dieses letzte Heimspiel gestaltete sich emotional», sagte Marija Smiljkovic und schob nach: «Schade, dass wir uns nicht mit einem Sieg verabschieden konnten.»

Ein NLB-Team würde wenig Sinn ergeben

Volley Top Luzern strebt zusammen mit Volley Luzern Nachwuchs ein NLB-Team an. Doch dieses ist noch lange nicht in Stein gemeisselt und scheint eher unwahrscheinlich. Zurzeit sind mehrere Innerschweizer Teams in der zweitobersten Stärkeklasse vertreten: Der FC Luzern hat den Ligaerhalt geschafft, Fides Ruswil und Steinhausen sind noch im Abstiegskampf involviert, und die 1.-Liga-Equipe von Volleya Obwalden ist auf bestem Weg, wieder aufzusteigen.

Da stellt sich schon die Frage, wie viel Sinn es macht, wenn mit Volley Top Luzern eine weitere Equipe in der NLB mitmischt. Kommt hinzu, dass der Verein wohl sehr grosse Mühe bekunden würde, personell eine Mannschaft zu stellen. Denn der erwartete Exodus ist in vollem Gange. Einige Spielerinnen stehen mit NLA-Mannschaften in Verhandlungen oder haben bereits Zusagen auf sicher. Andere konzentrieren sich auf die Beachvolleyball-Saison oder werden sich anderweitig neu orientieren. Nun gehen die Verantwortlichen noch einmal über die Bücher. «Wir warten das Saisonende ab und nehmen dann mit den Innerschweizer Vereinen Kontakt auf, um zu eruieren, was Sinn macht», sagte Josef Wicki, Präsident von Volley Top Luzern.

NLA-Frauen, Playout

1. Runde: Volley Top Luzern (10.) – Volley Lugano (9.) 0:3. – Stand 0:1. – 2. Runde. Samstag: Lugano – Volley Top Luzern (17.30). – 3. Runde (eventuell). Sonntag: Lugano – Volley Top Luzern (17.30).

Volley Top Luzern – Lugano 0:3

Bahnhofhalle. – 70 Zuschauer. – Sätze: 20:25, 19:25, 20:25. – Spieldauer: 73 Minuten. – Volley Top Luzern: Smiljkovic, Wassner, Bachmann, Blazevic, Boulova, Milton, Neumannova, Perkovac, Radulovic, Trösch.

Bildergalerie auf: www.luzernerzeitung.ch/bilder
Kommentare (0)