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Balsiger gewinnt Weltcupauftakt in Oslo

Die Schweizer Reitsport-Hoffnung Bryan Balsiger liefert in Oslo eine Kostprobe seines Könnens ab. Im Sattel von Clouzot de Lassus gewinnt der Neuenburger überraschend den Auftakt der Weltcupsaison.
Bryan Balsiger diesen Mai am CSIO St. Gallen. Nun feierte der Neuenburger in Oslo seinen ersten Weltcupsieg
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Bei seiner erst zweiten Teilnahme an einem Weltcupspringen verwies Balsiger in der norwegischen Hauptstadt die Portugiesin Luciana Diniz mit Vertigo du Desert und den Einheimischen Geir Gulliksen mit Quatro auf die weiteren Podestplätze. Der 22-Jährige feierte den grössten Sieg seiner noch jungen Karriere.

Zwölf Reiter erreichten in dem mit 13 Hindernissen anspruchsvoll gebauten Parcours das Stechen, unter ihnen Balsiger sowie die Weltnummer eins Steve Guerdat. Nach einer angriffigen Runde setzte sich Balsiger, der als zweiter Reiter antreten musste, mit einem Nuller an die Spitze. Zwei Konkurrenten unterboten zwar die Zeit des jungen Schweizers, mussten sich aber Abwürfe notieren lassen. Auch Guerdat kam nicht am Landsmann vorbei.

Balsiger, der im September 2018 bei seinem ersten Start in der Elite gleich Schweizer Meister wurde, gilt nach Steve Guerdat und Martin Fuchs als grösstes Reitertalent der Schweiz. 2017 wurde der Neuenburger Europameister der Jungen Reiter (bis 21 Jahre).

Balsiger stammt aus einer klassischen Reiterfamilie vom Lande und steht für eine aufstrebende junge Reiter-Generation in der Romandie. Seine Eltern haben am Neuenburgersee eine Reitschule mit über fünfzig Pferden aufgebaut. Balsigers Erfolgspferd Clouzot de Lassus ist ein elfjähriger Belgierwallach. Der Mäzen Olivier de Coulon aus Saint-Blaise hat dem aufstrebenden Reiter dessen Besitz bisher gesichert.

Der Schweizer Equipenchef Andy Kistler bezeichnete im Sommer gegenüber der NZZ Balsiger als "Juwel, wie es in diesem Land vielleicht eines pro Jahrzehnt gibt." Er lobt Balsigers feine Hand, den modernen Reitstil und den Willen, alles dem Sport unterzuordnen. Nach den Olympischen Spielen 2020 zeichne sich im Schweizer Kader eine Zäsur mit Rücktritten ab. "Bryan ist unsere grösste Zukunftshoffnung." (sda)

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