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Tour de France

Wind sorgt für Bewegung in der Gesamtwertung

Der Belgier Wout van Aert gewinnt die 10. Etappe der Tour de France im Sprint einer grossen Gruppe. Weil der Wind im Finale das Feld zersplittert, kommt es zu Verschiebungen im Gesamtklassement.
Der Belgier Wout Van Aert bejubelt seinen Sieg in der 10. Etappe der Tour de France
Bild: KEYSTONE/EPA/GUILLAUME HORCAJUELO

Das 217,5 Kilometer lange Teilstück von Saint-Flour nach Albi wurde wie erwartet im Sprint entschieden. Der Sieg ging dabei aber nicht an einen der favorisierten Topsprinter, sondern an das belgische Multitalent Wout van Aert. Der ehemalige Radquer-Weltmeister setzte sich vor dem Italiener Elia Viviani und dem Australier Caleb Ewan durch.

In den Fokus des Interesses rückte aber unerwartet der Kampf um die Gesamtwertung. Starker Wind sorgte dafür, dass im Finale das Feld in Einzelteile zerlegt wurde. Nicht nur einige Sprinter, sondern auch zahlreiche Anwärter auf einen Spitzenrang in der Gesamtwertung verpassten dabei den Sprung in die erste Gruppe.

So verloren zum Beispiel Thibaut Pinot, Richie Porte, Jakob Fuglsang und Mikel Landa viel Zeit, ebenso die vor der Etappe noch weit vorne im Gesamtklassement platzierten Giulio Ciccone aus Italien und George Bennett aus Neuseeland. Ärgerlich war der Zeitverlust nicht zuletzt für Pinot, der bisher einen starken Eindruck hinterlassen hatte. Trotz der Tempoarbeit seiner beiden Schweizer Teamkollegen Stefan Küng und Sébastien Reichenbach schaffte es der Franzose nicht mehr in die Spitzengruppe.

Dort sorgte eine Allianz der Mannschaften Ineos um Vorjahressieger Geraint Thomas und Tour-de-Suisse-Champion Egan Bernal mit den Spinterteams Bora-Hansgrohe (Peter Sagan) und Deceuninck-QuickStep (Elia Viviani) dafür, dass die Verfolger den Anschluss nicht mehr schafften.

Im ersten Feld dabei war auch Julian Alaphilippe. Der Franzose verteidigte sein Leadertrikot mit Erfolg und geht als Leader in den ersten Ruhetag. In der Gesamtwertung führt er nun 1:12 Minuten vor Geraint Thomas und 1:16 vor dessen Teamkollegen Egan Bernal. Das Team Ineos befindet sich also bereits vor den ersten Bergetappen in einer ausgezeichneten Ausgangslage.

Vor dem turbulenten Finale hatte eine sechsköpfige Fluchtgruppe das Rennen geprägt. Dem Sextett gehörte mit Michael Schär auch einer der vier Schweizer an. Schär, der in der laufenden Frankreich-Rundfahrt viele Freiheiten geniesst, gehörte bereits zum zweiten Mal an dieser Tour nach der 4. Etappe zu den Ausreissern. Die Gruppe fuhr einen Maximalvorsprung von drei Minuten heraus und wurde rund 25 Kilometer vor dem Ziel gestellt - just in der Phase, als der Wind das Feld auseinander riss.

Die 106. Ausgabe der Tour de France wird am Mittwoch fortgesetzt. Bevor es dann am Donnerstag in die Pyrenäen geht, steht von Albi nach Toulouse noch einmal eine 167 Kilometer lange Flachetappe im Programm. (sda)

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