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Tour de France

Vingegaard vor erstem Tour-Sieg

Jonas Vingegaard ist der Gesamtsieg an der Tour de France nur noch in der Theorie zu nehmen. Der Däne verteidigt im Einzelzeitfahren am vorletzten Tour-Tag seine Führung vor Tadej Pogacar souverän.
Bild: KEYSTONE/EPA/GUILLAUME HORCAJUELO

An Vingegaards Leaderthron gab es auch im letzten harten Test nichts zu rütteln. Der 25-Jährige wurde über die hügelige, 40,7 km lange Prüfung gegen die Uhr von Lacapelle-Marival in die Felsenstadt Rocamadour Zweiter hinter Teamkollege Wout van Aert - und war noch acht Sekunden schneller als sein einziger halbwegs verbliebener Verfolger Tadej Pogacar, der den 3. Rang belegte. Dies, obwohl es Vingegaard auf den letzten Metern ausrollen liess.

Den einzigen Schreckmoment hatte Vingegaard, als er in einer Abfahrt wenige Kilometer vor dem Ziel einen Sturz gerade noch verhindern konnte. Für einen Leaderwechsel hätte Vingegaard ein kleines Debakel erleiden müssen. 3:26 Minuten betrug seine Reserve vor dem Zeitfahren, nun wird er am Sonntag mit einem Vorsprung von 3:34 Minuten auf den Champs-Élysées in Paris eintreffen. Geraint Thomas, Vierter am Samstag, liegt als Gesamtdritter mehr als acht Minuten zurück.

Da auf der Schlussetappe, der tour d'honneur, traditionell nicht mehr angegriffen wird, kann nur noch ein unglücklicher Sturz Vingegaards den zweiten dänischen Tour-Sieg nach Bjarne Riis (1996) verhindern.

Immer wieder Van Aert

Den Tagessieg auf dem 20. Teilstück holte sich Wout van Aert, 19 Sekunden vor seinem Teamkollegen bei Jumbo-Visma. Der belgische Alleskönner, der auch Träger des grünen Trikot für die meisten Punkte ist, feierte damit seinen dritten Etappenerfolg an der diesjährigen Tour und den neunten insgesamt.

Van Aert, zu seinen Anfängen der grosse Rivale von Mathieu van der Poel im Radquer, demonstrierte seine ausserordentlichen Fähigkeiten an der diesjährigen Tour in diversen Sparten. Nebst dem Zeitfahren am Samstag hatte er in der ersten Woche auch die Etappen mit Ankünften in Calais und in Lausanne für sich entschieden, zudem stellte er sich in den Bergen in den Dienst von Vingegaard. Das alles, nachdem drei 2. Ränge an den ersten drei Tagen zunächst auf die Moral gedrückt hatten.

Wenig überraschend erhielt Van Aert für seine Anstrengungen vor der sonntäglichen Schlussfahrt die Auszeichnung als kämpferischster Fahrer in den drei Tour-Wochen. Dabei könnte er am Sonntag auf den 115,6 Kilometern in und um Paris noch einen draufsetzen. Vor einem Jahr hat er auf den Champs-Élysées bereits einmal triumphiert. (sda)

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