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Tour de France

Vingegaard baut Gesamtführung aus

Für Jonas Vingegaard ist der Gesamtsieg in der 109. Tour de France zum Greifen nah. Der Däne gewinnt in den Pyrenäen die letzte Bergetappe und baut seinen Vorsprung auf Tadej Pogacar aus.
Bild: KEYSTONE/AP/Daniel Cole

Vor dem entscheidenden Zeitfahren am Samstag führt Vingegaard in der Gesamtwertung nun mit einem Vorsprung von 3:26 Minuten auf den zweitplatzierten Pogacar. Der Tour-Sieger der letzten beiden Jahre verlor im Schlussanstieg rund 4,4 km vor dem Ziel den Anschluss zu Vingegaard. Bei der Bergankunft in Hautacam oberhalb des Wallfahrtsorts Lourdes traf der Slowene mit einem Rückstand von 1:04 Minuten als Zweiter ein.

Pogacar versuchte auf dem 18. Teilstück, dem dritten durch die Pyrenäen, schon früh sein Glück in der Offensive. Am Col de Spandelles, dem zweitletzten Hindernis des Tages, lancierte er 39 km vor dem Ziel den ersten Angriff, bis zum Gipfel folgten zwei weitere. Doch wie schon in den Tagen zuvor liess sich Vingegaard von keiner dieser Tempoverschärfungen abschütteln. Der 25-Jährige vom Team Jumbo-Visma klebte wie Leim am Hinterrad des Slowenen.

Pogacars Sturz in der Abfahrt

In der darauffolgenden Abfahrt erlebte zuerst Vingegaard einen Schreckmoment, als er wegen einer blockierten Kette einen Sturz nur knapp verhindern konnte. Kurz danach verschätzte sich Pogacar in einer Linkskurve und rutschte weg. Doch der Slowene konnte - zwar gezeichnet mit Abschürfungen am linken Oberschenkel - sogleich weiterfahren. Derweil wartete Vingegaard auf seinen Rivalen, der sich dafür bedankte.

Im 13,6 km langen Schlussanstieg, einem Bergpreis der höchsten Kategorie, war Pogacar dann nicht mehr in der Lage, noch einmal einen Angriff zu lancieren. Vingegaard konnte derweil auf die Unterstützung seiner Teamkollegen zählen, allen voran dem Amerikaner Sepp Kuss und in der Schlussphase auch auf Wout van Aert, den Träger des grünen Sprintertrikots, der das Rennen als Ausreisser lange Zeit anführte und letztlich Tagesdritter wurde.

Für Vingegaard war es nach dem Gewinn des 11. Teilstücks am Col du Granon, womit er das Maillot jaune von Pogacar übernahm, der zweite Etappenerfolg bei dieser Tour. Der Däne sicherte sich am Donnerstag ausserdem auch noch das rotgepunktete Bergpreistrikot.

Sprintetappe am Freitag

Nach den drei schweren Pyrenäen-Etappen erhalten die Anwärter auf die Gesamtwertung am Freitag eine kurze Verschnaufpause. Die 19. Etappe über 188,3 km von Castelnau-Magnoac nach Cahors verläuft grösstenteils über flaches Terrain. Grundsätzlich eine gute Gelegenheit für die Sprinter, wenn denn die Kraft nach den Strapazen in den Bergen noch reicht. (sda)

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