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Paris - Roubaix

Philippe Gilbert gewinnt in Roubaix

Der Belgier Philippe Gilbert entscheidet die 117. Ausgabe des Rad-Klassikers Paris - Roubaix für sich. Der Weltmeister von 2012 gewinnt nach 257 km den Zweiersprint gegen den Deutschen Nils Politt.
Philippe Gilbert jubelt über seinen Sieg bei Paris - Roubaix
Bild: KEYSTONE/AP/MICHEL SPINGLER

Die vorentscheidende Szene ereignete sich gut 14 Kilometer vor dem Ziel, als Politt aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus angriff und nur der 36-jährige Gilbert dem erstaunlich starken Deutschen folgen konnte. Zusammen erreichte das Duo die legendäre offene Rennbahn von Roubaix.

Kapitulieren bei Politts Angriff musste auch Peter Sagan. Der Vorjahressieger hatte zuvor das Rennen kontrolliert, gut 50 Kilometer vor dem Ziel das Finale lanciert und in der Folge zahlreiche Angriffe seiner Gegner gekontert. Dabei liess der Slowake offenbar zu viele Kräfte liegen, am Ende blieb ihm "nur" Platz 5. Dritter hinter dem Spitzenduo wurde mit Yves Lampaert ein weiterer Belgier.

Nur Mailand - Sanremo fehlt Gilbert noch

Jahrelang hatte Philippe Gilbert Paris - Roubaix nach seiner Premiere 2007 gemieden. Erst letztes Jahr wagte er sich wieder an die Prüfung. Beim Sieg von Sagan und dem 2. Rang von Silvan Dillier hatte sich der Belgier auf Platz 15 eingereiht. Nun triumphierte Gilbert etwas überraschend bei seinem erst dritten Start; der Routinier hatte auch wegen der fehlenden Erfahrung auf den Kopfsteinpflastern nicht zu den meistgenannten Sieganwärtern gehört.

Einen Fahrer seiner Klasse muss man aber in jedem grossen Eintagesrennen auf der Rechnung haben. Das zeigt ein Blick auf sein Palmares. Gilbert hatte bereits zweimal die Lombardei-Rundfahrt (2009 und 2010) sowie je einmal Lüttich-Bastogne-Lüttich (2011) und die Flandern-Rundfahrt (2016) als Sieger beendet. Von den fünf sogenannten Monumenten des Radsports hat er einzig Mailand - Sanremo noch nicht gewonnen.

Küng knapp ausserhalb der Top 10

Hinter den besten Fahrern des Tages hinterliess auch der Schweizer Stefan Küng einen guten Eindruck. Der Thurgauer gehörte der ersten grösseren Verfolgergruppe an und klassierte sich am Ende im sehr guten 11. Rang. Wie die Mitfavoriten Greg van Avermaet und John Degenkolb hatte Küng den Anschluss bei Sagans Tempoverschärfung 50 Kilometer vor dem Ziel verpasst. Zuvor hatte Küng einer Spitzengruppe angehört, die nicht entscheidend weg kam und schon früh wieder gestellt wurde.

Kein Rennglück hatte Silvan Dillier, der im Vorjahr mit Platz 2 hinter Sagan geglänzt hatte. Der Aargauer hatte schon früh einen Defekt zu beklagen und spielte in diesem Jahr keine Rolle. (sda)

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