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Tour de Suisse

Organisatoren der Tour de Suisse zufrieden

Die Organisatoren zeigen sich zum Ende der Tour de Suisse zufrieden mit der 83. Ausgabe der Schweizer Landesrundfahrt. In den nächsten Jahren stehen sie aber vor grossen Herausforderungen.
Kurt Betschart (links), technischer Direktor, und David Loosli (rechts), Sportdirektor, zogen vor der letzten Etappe eine positive Bilanz über die Tour de Suisse 2019
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

"Es war zuschauermässig eine der besten Rundfahrten durch die Schweiz in den letzten Jahren", freute sich David Loosli, der Sportdirektor der Tour de Suisse, an der Bilanz-Medienkonferenz in Ulrichen vor dem Start zur letzten Etappe. "Wir hatten eine tolle Stimmung mit Massen von Zuschauern." Kurt Betschart, der technische Direktor der Tour, ergänzte, dass bereits zum Auftakt in Langnau ein "richtiges Volksfest" stattgefunden habe. Dies habe sich die ganze Woche durchgezogen.

Bewährt hat sich für die Tour de Suisse nicht nur das Konzept mit den "Hubs" am Anfang (dieses Jahr in Langnau) und am Ende (Ulrichen), sondern auch, dass an zahlreichen Etappenorten Zusatzschlaufen in die Strecken eingebaut wurden. Dadurch erhalten die Zuschauer die Profis mehrfach zu Gesicht. Freude hatten Loosli und Betschart zudem an den couragierten Auftritten des Schweizer Nationalteams. Deren Engagement sei "auch für die Zuschauer" eine tolle Sache gewesen.

Eine Herausforderung sei die kurzfristige Verschiebung der letzten Etappe gewesen, die wegen der noch immer anhaltenden Wintersperre des Sustenpasses nicht plangemäss durchgeführt werden konnte. Als Tiefpunkt bezeichneten die Organisatoren den Unfall von Geraint Thomas in der Etappe nach Arlesheim. Es sei aber glücklicherweise der einzige gravierende Sturz gewesen, so Loosli.

Im Sandwich der grossen Rundfahrten

Die tolle Stimmung an den Etappenorten und an der Strecke sowie die tadellose Organisation kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sorgenfalten bei den Veranstaltern nicht kleiner werden. Nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen zog sich InfrontRingier aus der Organisation zurück. Das neue Konstrukt Cycling Unlimited AG, ein Schulterschluss von zahlreichen grossen Playern im Schweizer Radsport, soll die Tour de Suisse auch finanziell wieder auf Kurs bringen.

Sportlich ist die Tour de Suisse mehr als attraktiv, das grösste Problem bleibt das Austragungsdatum. Gerne möchten die Veranstalter die Rundfahrt um eine Woche vorverlegen, damit die Pause bis zum Start der Tour de France länger ist und entsprechend mehr Stars den Saison-Höhepunkt in der Schweiz vorbereiten würden. Das würde auch die Chance erhöhen, zusätzliche finanzkräftige Partner anzulocken.

Das Anliegen ist beim Rad-Weltverband zumindest im Moment ohne Chance. Im Gegenteil: Nächstes Jahr endet der Giro d'Italia eine Woche später, die Tour de Suisse gerät damit zwischen den beiden wichtigsten Rundfahrten der Welt noch mehr ins Sandwich. Entmutigen lassen sich die Organisatoren dennoch nicht in ihrem Vorhaben, das "modernste Radrennen der Welt" durchzuführen.

Start in Frauenfeld, Ziel in Andermatt

Die 84. Ausgabe der Tour de Suisse in einem Jahr (6. bis 14. Juni 2020) steht in den Grundzügen bereits. Die ersten beiden Etappen finden in und um Frauenfeld statt, der Zielhub befindet sich in Andermatt. Das Programm zum Ende ähnelt dabei stark jenem aus diesem Jahr: Die drittletzte Etappe wird in Sedrun enden, am Samstag folgt ein Bergzeitfahren von Disentis nach Andermatt und am Sonntag folgt ein neuer Anlauf für den "Alpencircuit" über Furka-, Grimsel- und Sustenpass.

Dazwischen ist die Tour de Suisse auch in Leukerbad (Bergankunft) sowie in Fiesch VS und Lachen SZ (beides Startorte) zu Gast. Die restlichen Etappenorte sind noch nicht bekannt. Gerne würden die Organisatoren einen Abstecher in die Westschweiz machen, wie sie an der Bilanz-MK sagten. (sda)

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